Nachfrage nach E-Fahrzeugen ist rückläufig - Fahrzeugbestand wird immer älter
....... (Ort/Datum). Kaufzurückhaltung bei E-Fahrzeugen, starkes Wachstum beim Verkauf von Gebrauchtwagen und gut ausgelastete Kfz-Werkstätten – so lässt sich die Lage des Kraftfahrzeuggewerbes im zu Ende gehenden Jahr 2024 beschreiben.
„Nach dem abrupten Stopp des Umweltbonus kurz vor Weihnachten 2023 ist der Verkauf der rein batterieelektrisch betriebenen Fahrzeuge im Lauf des Jahres deutlich zurückgegangen“, sagt Obermeister / Pressesprecher …………(Name).
Dabei spielen auch andere Faktoren eine Rolle, nicht nur der Anschaffungspreis, auch die Ladeinfrastruktur und der Ladestrompreis. „Wir brauchen Schnelllader, die für die Autofahrer gut erreichbar sind. Der öffentliche Raum ist knapp und sollte maximal nutzbar sein. Dies kann durch schnelle DC-Lader und einer damit verbunden höheren Ladefrequenz der Fahrzeuge erreicht werden.“
Außerdem muss nach Ansicht von Obermeister / Pressesprecher …………(Name) der Ladestrompreis runter, insbesondere für E-Autofahrer, die nicht zu Hause laden können. „Wenn für das Schnellladen Preise von über 80 Cent zu zahlen sind, ist dies verglichen mit Benzin oder Diesel deutlicher teurer. Wo ist da der Anreiz auf ein E-Fahrzeug umzusteigen? Laden muss vom ersten Kilometer, von der ersten Kilowattstunde an deutlich günstiger sein als das Tanken fossiler Brennstoffe,“ so Obermeister / Pressesprecher …………(Name).
Aktuell wird das Kaufverhalten generell durch die herausfordernde wirtschaftliche Lage beeinflusst. Nachrichten über drohende Arbeitsplatzverluste tragen zur Verunsicherung bei. Insbesondere private Kunden sind beim Neuwagenkauf zurückhaltend und fahren ihr Auto weiter. Das Pkw-Durchschnittsalter liegt inzwischen bei 10,3 Jahren. Vor zehn Jahren waren es noch 8,8 Jahre. Die Menschen nutzen ihre Fahrzeuge länger und investieren mehr in Wartung und Reparatur. Das kommt den Kfz-Werkstätten zugute, die sehr gut ausgelastet sind.
„Wer sich dennoch dazu entscheidet den Pkw zu wechseln, sieht sich verstärkt auf dem Gebrauchtwagenmarkt um“, so Obermeister / Pressesprecher …………(Name). Dabei spielen die steigenden Neuwagenpreise und die hohen Zinsen eine Rolle. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten erhöht sich zudem die Sparquote der Haushalte. Sie liegt aktuell über dem Schnitt der letzten 19 Jahre.
Ausblick 2025
Für das kommende Jahr 2025 erwartet der ZDK rund 2,7 Millionen Pkw-Neuzulassungen. Im laufenden Jahr 2024 könnten es rund 2,83 Millionen Pkw werden. Da Anreize durch Förderprämien im Bereich der E-Mobilität bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung vermutlich ausbleiben und die Kunden angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten, der hohen Neufahrzeugpreise und der weiterhin hohen Leitzinsen zurückhaltend reagieren, geht der ZDK für das kommende Jahr von einer rückläufigen Entwicklung bei der Zulassung neuer Pkw aus.
Wachstum hingegen erwartet der Verband für das Jahr 2025 im Gebrauchtwagengeschäft. Mit rund 6,8 Millionen Pkw-Besitzumschreibungen ist mit einem höheren Niveau als im Jahr 2024 zu rechnen. Bis Ende Dezember 2024 prognostiziert der ZDK rund 6,6 Millionen Besitzumschreibungen.
Das Werkstatt-Geschäft wird sich auch im kommenden Jahr 2025 auf dem hohen Niveau des Vorjahres stabilisieren.
Fachkräfte werden auch im Kfz-Gewerbe gesucht
Fundament des künftigen Erfolgs der Kfz-Betriebe sind gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Nach wie vor sind die Autoberufe bei den jungen Menschen sehr gefragt“, betont Obermeister / Pressesprecher …………(Name). Bei der Ausbildung ist das Kfz-Gewerbe mit über 95.500 Auszubildenden im Handwerk führend. Allerdings sei auch hier ein Fachkräftemangel spürbar, der sich durch den Eintritt der Babyboomer ins Rentenalter weiter verschärfe. Mit der Fachkräftestrategie „10.000 plus - holen, halten, herausfordern“ werden die Kfz-Betriebe bei der Akquise von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt. Unter anderem wird bundesweit, auf Länderebene und regional für die Autoberufe geworben, etwa explizit auch bei Frauen sowie bei Migrantinnen und Migranten.
Mittelständisches Kfz-Gewerbe hält Menschen und Wirtschaft mobil
Die 40.000 Autohäuser, Karosserie- und Kfz-Meisterbetriebe erzielten im Jahr 2023 einen Umsatz von 211,4 Mrd. Euro – ein starker mittelständischer Wirtschaftsfaktor in Deutschland mit 470.000 Beschäftigten. Sie sorgen dafür, dass die Menschen mit ihrem Auto zur Arbeit oder in den Urlaub kommen und dass die Wirtschaft mobil bleibt.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie haben die Gesellenprüfung in einem anspruchsvollen Beruf der Automobilbranche erfolgreich bestanden. Meinen herzlichen Glückwunsch hierzu! Die Ausbildung liegt nun hinter Ihnen – und vor Ihnen liegt die berufliche Zukunft.
Was diese Zukunft für Sie persönlich, aber auch für Ihre Ausbilder und Unternehmer bringt, dazu möchte ich heute zwei Thesen aufstellen:
These 1: Mit dem Abschluss der Ausbildung hat das Lernen kein Ende. Diese These richtet sich an Sie, liebe Gesellinnen und Gesellen.
Die Entwicklung der Automobiltechnik diktiert das Tempo der erforderlichen Weiterbildung. Ergreifen Sie die Chancen, Ihre berufliche Zukunft und die Zukunft Ihres Betriebs aktiv mitzugestalten!
Die zweite These, die sich an Ausbilder und Unternehmer richtet, lautet:
Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern heißt auch, Chancen zur Qualifizierung anzubieten und Berufsentscheidungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu akzeptieren.
Nehmen wir zuerst die These 1 unter die Lupe:
Für jeden, der sich heute mit Automobiltechnik beschäftigt oder in dieser Branche arbeitet, heißt Stillstand gleich Rückschritt. Die rasante technologische Entwicklung in allen Bereichen des Automobils und seinem betrieblichen Umfeld nimmt an Geschwindigkeit zu. Das war nicht immer so. Mitte der 1960er Jahre war Automobiltechnik noch ohne große Anstrengungen durchschaubar und erlernbar.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
wie Sie selbst am besten wissen, hat sich dieses Bild der Automobiltechnik radikal gewandelt. Vom Kutschenwagen von 1886 über das Technikniveau eines Opel Kadett, Ford Taunus oder VW Käfer hat sich das Automobil heute zu einem rollenden Hochleistungs-Computer entwickelt. Vielfältige Fahrer-Assistenzsysteme und alternative Antriebsarten, Digitalisierung und Vernetzung sind aktuelle Stichworte.
Für die Kraftfahrzeugbetriebe ergibt sich dadurch in Zukunft noch mehr als bisher die Notwendigkeit, der Aus- und Fortbildung eine erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken.
Das beste Expertensystem ist die gut ausgebildete und aufeinander eingespielte Mannschaft im Betrieb! Das heißt: Es kommt auch auf Sie an, liebe Gesellinnen und Gesellen!
Damit kommen wir zurück zu unserer ersten These: Die rasante Entwicklung in der Automobiltechnik diktiert uns das Tempo der erforderlichen Weiterbildung.
Welche Möglichkeiten bietet Ihnen die Kfz-Branche zur weiteren Gestaltung Ihrer beruflichen Zukunft?
- Besuchen Sie die Seminare in den Kundendienstschulen der Automobilhersteller und Importeure.
- Auch die Technische Akademie des Kraftfahrzeuggewerbes (TAK) in Bonn hat in umfassendes Weiterbildungsangebot im Programm.
- Sammeln Sie Berufserfahrung in unterschiedlichen Betrieben und bei unterschiedlichen Fabrikaten.
- Besuchen Sie Fachmessen und Fachveranstaltungen, verbunden mit der Chance zum Gespräch mit Fachleuten.
- Machen Sie Ihren Meister – der Weg zu mehr Veranwortung im Beruf.
- Bilden Sie sich weiter zum Kfz-Betriebswirt an der BFC in Northeim.
- Auch ein Studium etwa mit Schwerpunkt Kfz-Technik oder Automobilwirtschaft kann ein Ziel sein.
Ich kann Ihnen nur empfehlen: Nutzen Sie die vielfältigen Möglichkeiten der Weiterbildung, weil Sie dadurch ein Stück beruflicher Sicherheit und Unabhängigkeit gewinnen.
Liebe Gesellinnen und Gesellen,
Meister fallen nicht vom Himmel. Und Meister wird man nicht allein durch den Besuch einer Meisterschule. Vor der Meisterprüfung steht die umfassende Erfahrung als Geselle. Die Meisterprüfung qualifiziert für eine Führungsposition in der Werkstatt und ist die Grundlage für die selbstständige Ausübung des Berufes.
Eng damit verbunden ist – neben der technischen Kompetenz – das erforderliche betriebswirtschaftliche Wissen zur Steuerung eines Kraftfahrzeugbetriebs. Dafür ist die BFC in Northeim der ideale Partner! Und bedenken Sie: Für die BFC-Ausbildung gibt es das so genannte "Meister-Bafög".
Kommen wir nun zur These 2, die sich an Ausbilder und Unternehmer richtet:
Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern heißt auch, Chancen zur Qualifizierung anzubieten und Berufsentscheidungen der Mitarbeiter zu akzeptieren.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
ein Schlüssel des betrieblichen Erfolgs liegt in der Personalplanung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Kapital eines jeden Unternehmens, das morgens engagiert und motiviert durch die Tür kommt und abends schon wieder Lust hat auf den nächsten Arbeitstag! Investitionen in die Aus- und Weiterbildung müssen mindestens den gleichen Stellenwert haben wie Investitionen in Gebäude und Werkstatt-Technik, in Hard- und Software.
Dabei müssen Kfz-Unternehmer auch erkennen, dass neben der fachlichen Kompetenz die soziale Kompetenz immer wichtiger wird – die Fähigkeit, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten, zu kommunizieren, sich gruppenorientiert zu verhalten und Verantwortung zu übernehmen. Der Kunde wird es Ihnen danken! Auch und gerade in Zeiten des Internets.
Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Nürnberger Puls-Marktforschungsinstituts. Demnach meinen 62 Prozent der befragten Kunden in Deutschland, dasss der stationäre Automobilhandel auch in Zukunft unabdingbar bleibt. Im Jahr 2016 haben das nur 39 Prozent gemeint. Als Schnittstelle zu den Kunden behält das Autohaus eine Schlüsselstellung – auch wenn sich das Umfeld ändert.
Daraus folgt: Fähige und lernwillige Mitarbeiter müssen gefördert werden. Sie brauchen berufliche Freiräume und Perspektiven, damit sie das Potential ihrer Motivation und Kreativität entfalten können und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Wecken Sie die Lust auf Leistung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Unterstützen Sie deren Absicht, sich weiter zu qualifizieren. Wer sich im Betrieb wohlfühlt, der bleibt!
Sie, liebe Gesellinnen und Gesellen, haben eine Ausbildung im Kraftfahrzeuggewerbe erfolgreich bestanden, hierzu meine Gratulation!
Die Stärke einer Persönlichkeit – jeder einzelnen Persönlichkeit von Ihnen – liegt aber nicht allein in Ihrem Wissen und Können, sondern auch in Ihrem persönlichen Werte-Kanon. Behalten Sie Ihre Ideale und Werte im Blick, sie sind ein kostbares Gut! Und starten Sie durch in eine erfolgreiche berufliche Karriere im Kfz-Gewerbe!
Für Ihren weiteren Lebensweg wünsche ich Ihnen alles Gute – sowohl beruflich als auch privat!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.