Düsseldorf. „Der ZDK ist im Aufbruch.“ So lautete das Fazit von ZDK-Präsident Arne Joswig für das erste Jahr seiner Amtszeit. Vor den rund 120 Delegierten der Mitgliederversammlung in Düsseldorf wies er auf die vor einem Jahr gestartete Strategie #strongertogether und deren schrittweise Umsetzung hin. Eine wichtige Grundlage dafür sei eine Befragung der Mitgliedsverbände gewesen.
„Der Auftrag an uns im Vorstand und in der Geschäftsführung ist klar: Der ZDK soll stärker werden, als Interessenvertreter der Branche und als Unterstützer für die Betriebe“, so Joswig. Denn die Automobilbranche befinde sich in einer tiefgreifenden Transformation und werde in fünf Jahren ganz anders aussehen als heute. „Es ist unser Anspruch, in dieser Transformation als Vordenker, Interessenvertreter und mit den richtigen Angeboten an der Seite unserer Betriebe zu stehen.“
Die Anfang dieses Jahres bezogene neue Repräsentanz am Gendarmenmarkt in Berlin und die vergrößerte Abteilung Politik seien wichtige Bausteine für mehr Gewicht des Kraftfahrzeuggewerbes gegenüber der Politik. Auch in Brüssel sei der ZDK jetzt eigenständig vertreten. So wurden vom Präsidium und der Hauptgeschäftsführung in den letzten zwölf Monaten über 50 Gespräche mit Bundesministern, Staatssekretären sowie Politikerinnen und Politikern in Berlin und Brüssel geführt und dort die wichtigen Verbandsthemen platziert.
Darüber hinaus wurden zahlreiche Projekte zum Nutzen der Kfz-Betriebe umgesetzt, unter anderem die Gründung der SERMA GmbH als Konformitätsbewertungsstelle. Sie erteilt die Zugangsberechtigung zu diebstahl- und sicherheitsrelevanten Reparatur- und Wartungsinformationen (RMI) für Kfz-Betriebe. Denn seit 1. April 2024 ist eine Werkstatt-Zulassung mit zusätzlicher Autorisierung der jeweiligen Mitarbeiter durch eine akkreditierte Stelle nach SERMI notwendig, wenn sie Zugang zu diebstahl- und servicerelevanten Reparatur- und Wartungsdaten haben möchten.
Als weitere wichtige Verbandsaufgabe definierte Joswig das Thema, fehlende Fachkräfte an Bord zu holen. Dazu gab er in Düsseldorf den Startschuss für die Fachkräftestrategie „10.000 plus - holen, halten, herausfordern“. Denn im Kfz-Gewerbe fehlen nach seinen Worten zurzeit über 10.000 Fachkräfte. Ziel sei es, diese Lücke schnell zu schließen. Zielgruppen sind vor allem junge Frauen, Migranten und Studienumsteiger. Die Kommunikation erfolgt vorrangig über Social Media-Kanäle. Darüber hinaus bietet der ZDK den Kfz-Unternehmen unter anderem Werkzeuge zur Positionierung als attraktive Arbeitgeber. Mehr Informationen sind zu finden unter https://www.kfzgewerbe.de/initiativen/fachkraeftestrategie.
Eine besondere Ehrung auf der Mitgliederversammlung galt dem ZDK-Vizepräsidenten Thomas Peckruhn, Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland. Für seine bisherigen außerordentlichen Verdienste um das Kraftfahrzeuggewerbe wurde ihm die Goldene Ehrennadel des ZDK verliehen.
Für die Messe Frankfurt stellte Olaf Musshoff, Direktor der Automechanika, die Pläne für die Automechanika 2024 vor, die vom 10. bis 14. September in Frankfurt am Main stattfindet. Der ZDK ist dort mit einem 945 Quadratmeter großen Stand vertreten. Gemeinsam mit der Zukunftswerkstatt 4.0 wird in der Sonderschau die „Werkstatt der Zukunft“ präsentiert.
In einem Grußwort hatte Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, die Technologievielfalt beim Erreichen der gesteckten Klimaziele angemahnt und auf die Bedeutung des Kfz-Gewerbes bei der Umsetzung auf dem Weg zu klimaneutraler Automobilität hingewiesen. Für die Stadt Düsseldorf betonte der Beigeordnete Christian Zaum die wichtige und starke Rolle des Handwerks in der Landeshauptstadt. Mit dem „Masterplan Handwerk“ sei eine konstruktive Basis für die Zusammenarbeit geschaffen worden.