Bonn. Große Probleme bereiten dem Automobilhandel die vielen geschlossenen Kfz-Zulassungsstellen. Darauf weist der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) hin.
Kreative Lösungen seien gefragt, um das gebündelte Abwickeln von Zulassungen durch die Autohändler zu ermöglichen. ZDK-Präsident Jürgen Karpinski hat jetzt die Bundesminister Scheuer und Altmaier sowie Kanzleramtsminister Braun brieflich um Unterstützung gebeten.
„Hohe Bestände mit Krediten vorfinanzierter Neuwagen füllen die Verkaufsräume und Läger des Vertragshandels. Dieses derzeit tote Kapital legt sich als Schlinge um den Hals der mit hohem Fremdkapitalanteil arbeitenden Händler“, so der ZDK-Präsident.
Viele Kfz-Unternehmer würden gerade daran verzweifeln, dass sie die lückenlosen elektronischen Prozesse zum zulässigen Verkauf bereitstehender Lagerfahrzeuge nicht mit einer Zulassung abschließen könnten, um so ihren erdrückenden Fahrzeugbestand abzubauen.
Es sei durchaus verständlich, dass die Kfz-Zulassungsstellen den allgemeinen Publikumsverkehr mit vielen Menschen in engen Warteräumen einschränken würden, um die Gesundheit der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen.
Die gebündelte Abwicklung von Zulassungen über den Handel könne aber gefahrlos und durch Schleusen für Dokumente und Schilder ohne körperlichen Kontakt zwischen Menschen erfolgen. „Unbürokratische Lösungen vor Ort zeigen, dass das gut funktioniert“, so Jürgen Karpinski.
„Leider praktizieren dies aber viel zu wenige Zulassungsstellen. Und daran scheitert dann der gesamte Prozess, weil der Kunde mit einem nicht zugelassenen Fahrzeug nichts anfangen kann.“
In seinem Brief bittet er die Minister, einen Anstoß in Richtung der zuständigen Kommunalbehörden zu geben, um dieses für die Autohändler gravierende Problem lösen zu helfen.
Eine Liste über den aktuellen Status der einzelnen Zulassungsstellen ist auf der Internetseite des Zulassungsdienstleisters Kroschke zu finden, die täglich zweimal aktualisiert wird.