Bonn. Eine staatliche Kaufprämie muss laut dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) technologieoffen sein. Dazu gehören verbrauchsarme und saubere Diesel und Benziner der aktuellen Schadstoffnormen Euro 6d-Temp und Euro 6d.
„Nach fünf Wochen Stillstand im stationären Autohandel stehen die Läger voll mit hunderttausenden Fahrzeugen, von denen die meisten die neuesten Schadstoffnormen erfüllen“, sagt ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn, Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland.
„Was wir jetzt dringend benötigen ist ein Konjunkturprogramm, um die durch die Corona-Krise gebeutelte Automobilwirtschaft wieder in Gang zu bringen.
Wenn die Bestandsfahrzeuge nicht abfließen, kann auch kein Platz für die neu zu produzierenden Automobile geschaffen werden, von denen auch auf absehbare Zeit der Großteil mit herkömmlichen Antriebsarten ausgerüstet sein wird“, so Peckruhn weiter.
Viele Betriebe kämpfen um ihre wirtschaftliche Existenz. Beispielhaft ist hier die Kostenbelastung für Lagerfahrzeuge zu nennen. Pro Fahrzeug und Tag entstehen dem Handel laut der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) Kosten von 28 Euro.
Nach ZDK-Hochrechnungen ergeben sich daraus allein für die Zeit des fünfwöchigen Lockdown Belastungen für den Handel im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Jetzt sei ein guter Zeitpunkt, den Menschen einen Anreiz dafür zu geben, sich für ein extrem sauberes und effizientes Fahrzeug mit Verbrenner zu entscheiden.
Diese Prämie biete laut Peckruhn die Chance, den Austausch des Bestands an älteren Dieseln und Benzinern mit Nachdruck fortzusetzen und dabei auch dem Umweltschutzgedanken gerecht zu werden.
„Selbstverständlich unterstützen wir den Ansatz, auch Fahrzeuge mit alternativen Antrieben in das Prämienprogramm mit aufzunehmen“, betont Peckruhn.
Würde sich die Prämie jedoch auf diese Gruppe beschränken, werde bei den Kunden eine Erwartungshaltung geweckt, die in absehbarer Zeit aufgrund fehlender Stückzahlen gar nicht zu befriedigen sei.