Bonn. Nach den aktuellen Beschlüssen der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer ist der stationäre Autohandel weiter bis Ende Januar untersagt. Die Kfz-Werkstätten bleiben aufgrund ihrer Systemrelevanz geöffnet. „Wir müssen akzeptieren, dass die beschlossenen drastischen Verschärfungen der Corona-Maßnahmen auch vor den Autohäusern nicht haltmachen“, so ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. Dass es auch anders geht, bewies die Thüringer Landesregierung, die Mitte Dezember den Fahrzeughandel von der Schließung im Rahmen der damals beschlossenen Lockdown-Maßnahmen ausgenommen hatte. In Baden-Württemberg gab es zudem Ausnahmeregelungen für Mischbetriebe mit Werkstatt und Handel.
Nach wie vor ist es jedoch möglich, Fahrzeuge online zu verkaufen. „Viele Betriebe haben in den vergangenen Monaten die digitalen Prozesse massiv ausgebaut und verbessert. Daher sollten wir jetzt alle Register ziehen, um die Kunden auch über die Online-Kanäle anzusprechen und für neue Fahrzeuge zu begeistern“, ergänzte ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn.
Die ZDK-Spitzenvertreter appellierten an die politischen Entscheidungsträger, alles dafür zu tun, die Quote der Corona-Schutzimpfungen der Bevölkerung so schnell wie möglich hochzufahren. Das sei eine Voraussetzung dafür, möglichst schon ab dem Frühjahr langsam wieder zu normalen Verhältnissen zurückkehren zu können.
„Für den Automobilhandel hätte es katastrophale Folgen, sollte das überaus wichtige Frühjahrsgeschäft wie schon im vergangenen Jahr erneut durch ein stationäres Verkaufsverbot aufs Spiel gesetzt werden“, so Thomas Peckruhn. Nach wie vor gelte, dass Autohäuser mit ihren vergleichsweise großen Verkaufsflächen und der verhältnismäßig geringen Zahl gleichzeitig anwesender Kunden fast keine Rolle im Infektionsgeschehen spielen würden. Die Mindestabstände zwischen Personen würden problemlos eingehalten, Hygieneregeln sorgfältig befolgt, und es gäbe dort weder Schlangestehen noch Gedränge an der Kasse.
„Ohne das Frühjahrsgeschäft drohen Pleiten im Handel und massive Probleme in der gesamten Automobilindustrie, sollte der Fahrzeugabsatz länger stocken. Die Politik darf die hohe wirtschaftliche Bedeutung unserer Schlüsselbranche nicht aus den Augen verlieren“, so Jürgen Karpinski.