Berlin. Für den Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) kommentiert René Gravendyk, ZDK-Vorstandsmitglied und Co-Vorsitzender des ZDK-Berufsbildungsausschusses, den Kurzbericht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zur Bedeutung syrischer Fachkräfte für sogenannte Engpassberufe in Deutschland:
„Insbesondere im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik, also auch Kfz-Mechatronik, besteht ein riesengroßer Bedarf an Fachpersonal. Mit über 4.000 syrischen Beschäftigten in diesem auch für uns so wichtigen Berufsfeld zeigt die Studie des IW ganz klar, welche Engpässe bestehen, wenn diese Fachkräfte wieder in ihre Heimat zurückkehren müssten. Die in unseren Ausbildungsformaten vermittelten Kenntnisse haben enorm zur Qualifikation und Integration der Flüchtlinge beigetragen. Ganz besonders hervorheben möchte ich in dem Zusammenhang die Bereitschaft syrischer Fachkräfte die angebotenen Chancen wahrzunehmen, und mit Fleiß, Willen und Disziplin sich persönlich weiterzuentwickeln und berufliche Ziele zu erreichen. Die Beschäftigten wollen die Entwicklung des ganzheitlichen und vernetzten Automobils kennen und verstehen. Sie setzen sich wie viele andere auch sehr stark dafür ein, dass wir als Kfz-Gewerbe E-Fahrzeuge beispielsweise warten und reparieren, und Diagnosen stellen können. Mit dieser Grundhaltung lassen sich insbesondere in unseren handwerklichen Berufen Erfolge verzeichnen. Klar ist: Mit unseren Belangen als Kfz-Gewerbe sind wir in einem Arbeitsmarkt unterwegs, der förmlich nach Fachkräften schreit. Und als ZDK haben wir unsere Position in einem eigenen Wertepapier klargemacht: Wenn junge Zugewanderte aus Syrien und anderen Ländern bereit sind, sich mit unserer Sprache, Kultur und Arbeitswerten zu identifizieren, dann sind sie herzlich willkommen. So soll es bleiben.“
Laut IW Köln sind rund 214.000 Syrer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon knapp 80.000 in sogenannten Engpassberufen, in denen Stellen besonders schwierig zu besetzen sind. Die meisten waren als Fachkraft beschäftigt, also in Tätigkeiten, die in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung erfordern. Damit tragen syrische Beschäftigte in nennenswertem Umfang dazu bei, den Fachkräftemangel in Deutschland[AC1] abzufedern. Zu den Engpassberufen mit besonders starken Besetzungsschwierigkeiten, in denen viele syrische Fachkräfte arbeiten, zählen auch Handwerksberufe. Spitzenreiter ist das Kfz-Handwerk mit über 4.000 Beschäftigten aus Syrien.
Der ZDK unterstützt Bemühungen in der Politik, durch ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz auch den Zuwanderern eine Bleibeperspektive zu ermöglichen, die aufgrund ihrer Ausbildung und ihres Integrationsgrades einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag leisten und eine dauerhafte Bleibeperspektive in Aussicht haben sollten. „Es ist egal woher du kommst, sondern wichtig ist wohin du willst“, erklärt Gravendyk das Credo der handwerklichen Berufsausbildung im Kfz-Gewerbe.