Berlin. Der ZDK appelliert an die Bundesregierung, den Hochlauf der Elektromobilität verlässlich und zukunftssicher auszugestalten, auch wenn kein Sofortprogramm mehr durch die geplanten Änderungen des Klimaschutzgesetzes (KSG) erforderlich sein soll.
„Es ist gut, dass das neue Klimaschutzgesetz erlaubt, von der verengten Sektorbetrachtung wegzukommen“, so ZDK-Präsident Arne Joswig. „Dennoch muss die Elektromobilität im Fokus der Politik bleiben. Die extremen Einbrüche bei den Zulassungszahlen von E-Fahrzeugen im ersten Quartal 2024 sind verheerend, da wir statt 30 Prozent Minus eher 30 Prozent Plus gegenüber den Vorjahreswerten brauchen, wenn das Ziel von 15 Millionen BEV bis 2030 noch erreichbar sein soll.“
Deswegen sollten die Förderinstrumente umfassend bewertet und überprüft werden. Die Einnahmen durch die CO2-Bepreisung im Verkehrssektor übersteigen um ein Vielfaches die hierfür erforderlichen Finanzmittel. „Schon deswegen verbietet sich jede Diskussion um die weitere Verteuerung von Verbrennern“, so Joswig. „Wer Verbrennermobilität verteuert, hilft der Elektromobilität nicht, sondern frustriert die Menschen und erhöht nur die Haltedauer der Fahrzeuge im Bestand.“
Ebenso dürfe der Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie der erneuerbaren Energien nicht ins Stocken geraten. Bidirektionales Laden von E-Fahrzeugen in Kombination mit Solaranlagen und, falls erforderlich, mit einer Wallbox müsse wieder fester Bestand der Förderpolitik werden. „Noch zögern zu viele Kundinnen und Kunden beim Wechsel zur E-Mobilität aus Kostengründen und aus Unsicherheit über die Strompreisentwicklung“, so Joswig weiter.
Im gestrigen Bericht des Expertenrats für Klimafragen wurde erstmalig gegenüber dem Vorjahr der stärkste Rückgang der Emission um rund 10 % von 750 auf 674 Megatonnen CO2-Äquivalent festgestellt. Seit 1990 ist dies der stärkste prozentuale Rückgang innerhalb eines Jahres. Somit wurde das implizite Ziel für die Gesamtemissionen erreicht. „Von diesem Erfolgskurs darf sich die Bundesregierung nicht abbringen lassen und muss im Verkehrsbereich intelligente Förderungen unter den richtigen Rahmenbedingen schaffen, damit auch der Verkehrssektor 2025 seinen Beitrag zur Zielerreichung leistet“, so Joswig abschließend.