Um den Hochlauf der Elektromobilität in Deutschland im Interesse des Klimaschutzes, der Verbraucherinnen und Verbraucher und im Sinne der deutschen Automobilwirtschaft zu ermöglichen, stellt der ZDK folgende Forderungen an die Politik:
1. Ladeinfrastruktur massiv ausbauen
Besonders im ländlichen Raum gilt es, Programme zum Ausbau der Ladeinfrastruktur zu fördern und Genehmigungsprozesse des Netzausbaus zu beschleunigen. In urbanen Räumen, wo die Installation eines privaten Ladepunkts für viele nicht möglich ist, technisch bereits mögliche und in anderen europäischen Ländern etablierte Lösungen, wie die Erweiterung von Straßenlaternen zu Ladepunkten, umgesetzt werden. Diese bieten für Anwohner ohne eigenen Stellplatz eine wichtige Voraussetzung für die Elektromobilität. Auch das bidirektionale Laden muss durch einen regulativen Rahmen sowie einer Förderung in Betrieben und Privathaushalten ermöglicht werden.
2. Stromtarife zum Laden vergünstigen
Zurzeit leiden die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher besonders unter zu hohen Strompreisen. Dies gilt insbesondere für die Halter von Elektrofahrzeugen, deren Betrieb bei einem heutigen Ladepreis von bis zu 80 c/kWh über den Betriebskosten eines Verbrenners liegt. Die Bundesregierung muss schnellstmöglich eine Entlastung durch die Senkung der Stromsteuer auf den europäischen Mindeststeuersatz von 0,5 EUR/MWh für den Stromverbrauch von Elektrofahrzeugen schaffen. Ladestrom muss generell und dauerhaft günstiger angeboten werden und durch ein einheitliches Bezahlsystem verfügbar sein.
3. Kostenloses Parken für E-Fahrzeuge ermöglichen
Der ZDK fordert Städte und Kommunen auf, Parkflächen für Elektrofahrzeuge kostenlos zur Verfügung zu stellen. Solch eine indirekte Förderung ist Teil eines Maßnahmenpakets, dass Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar und konkret entlastet und in anderen europäischen Ländern zu einer weitaus erfolgreicheren Akzeptanz der Elektromobilität beitragen konnte. Umgekehrt profitieren Innenstädte von einer nachhaltigen und leiseren Automobilität.
4. Dienstwagensteuer fortführen
Der ZDK unterstützt die bestehenden Regelungen der Dienstwagenbesteuerung. Eine verminderte Steuer für Elektrofahrzeuge von 0,25 % für BEV bzw. 0,5 % für PHEV schafft einen wichtigen Anreiz zur Anschaffung emissionsfreier Fahrzeuge. Die Verbraucher brauchen die Sicherheit, dass diese Rahmenbedingungen erhalten bleiben. Ziel muss die Erneuerung der Fahrzeugflotte durch emissionsarme Fahrzeuge sein. Diese wirkt über den Gebrauchtwagenmarkt direkt auf breitere Käuferschichten und führt zu einem zügigen Austausch des gesamten Fahrzeugbestandes.
5. Förderpakete für E-Fahrzeuge auflegen
Die Erfahrung der letzten Jahre hat verdeutlicht, dass der Preis von Elektrofahrzeugen die höchste Hemmschwelle für den Hochlauf der Technologie in Deutschland darstellt. Eine Förderung durch günstige Darlehen z. B. durch die KfW, Mehrwertsteuervergünstigungen und die Absicherung von Restwerten gebrauchter Elektrofahrzeuge können wichtige Instrumente zur Revitalisierung des Marktes für Elektrofahrzeuge sein. Wichtig ist es, gerade jungen Menschen attraktive Angebote zur Elektromobilität zu machen, da sie am Anfang ihrer Ausbildung und beruflichen Karriere zwar über eine geringere Kaufkraft verfügen aber gleichzeitig auch höhere Affinität zu neuen Technologien mitbringen.