Danzig/Bonn. Manuel Schmied aus Niederbayern und Andreas Schuck aus Unterfranken vertraten das deutsche Kraftfahrzeuggewerbe in der ersten Septemberwoche bei der Europameisterschaft der Berufe EuroSkills 2023 in Danzig (Polen).
Am Ende verpasste Manuel Schmied die Top drei in der Kategorie „Automobile Technology“ (Skill 33, Kfz-Mechatroniker Pkw) nur ganz knapp und wurde für seine überdurchschnittlichen Leistungen mit einer „Medal of Excellence“ ausgezeichnet. Andreas Schuck landete im Skill 54 „Truck and Bus Technology“ (Kfz-Mechatroniker Nutzfahrzeuge) im Mittelfeld.
Die Kfz-Mechatroniker mussten ihre Kompetenzen an vier Stationen in den Bereichen Motormechanik, Motormanagement, Fahrwerk und Lenkung einschließlich Assistenzsysteme sowie Elektrik einschließlich Hochvolt-Technik zeigen. Wettbewerbssprache war Englisch. Manuel Schmied kam insgesamt auf über 700 Punkte und erhielt damit eine Exzellenzmedaille. Der Bayer lieferte von Anfang bis Ende eine souveräne Leistung ab. Bei den Aufgaben ist es nur schwer möglich, alle Fehler zu finden und zu beseitigen. So ist es bei dem guten Können der Teilnehmer möglich, die entscheidenden Unterschiede herauszuarbeiten. Bester Pkw-Mechatroniker war am Ende Mykolas Laurinavicius aus Litauen.
Bei den Nutzfahrzeugspezialisten hatte Andreas Schuck etwas Pech bei der Auslosung des Zeitplans: Gleich drei Aufgaben musste er am ersten Tag bewältigen, sodass er zwischendurch kaum Verschnaufpausen hatte. Zudem war die Arbeit an den Trucks von Renault für den Mercedes-Spezialisten etwas ungewohnt. In dieser Disziplin galt es, fünf Aufgabestellungen in jeweils zweieinhalb Stunden zu bearbeiten. Die Themengebiete lauteten hier Motormechanik, Motormanagement, Bremssystem, Lenkung und Federung sowie Elektrik. Am Ende hatte Lucas Ianni aus Frankreich die Nase vorn.
„Das Kfz-Gewerbe freut sich über die tollen Leistungen des gesamten deutschen Teams und gratuliert allen Gewinnern ganz herzlich. Im Prinzip sind hier ohnehin alle Teilnehmer Gewinner und wir sind immer auf der Suche nach talentierten und motivierten Nachwuchskräften. Deshalb lade ich unsere jungen Kfz-Mechatroniker und Mechatronikerinnen mit guten oder sehr guten Abschlussnoten ein, sich für die kommenden Leistungswettbewerben zu qualifizieren und mitzumachen. Der Deutsche Meister hat die Chance auf eine internationale Karriere, die bis zur Weltmeisterschaft führen kann“, so Birgit Behrens, Geschäftsführerin der ZDK-Abteilung Berufsbildung.
Das deutsche Team war generell erfolgreich: Die 30 Spitzenfachkräfte holten fünf Gold-, neun Silber- eine Bronze sowie acht Exzellenzmedaillen. Gold gewann unter anderem der Land- und Baumaschinenmechatroniker Tim Damerius, Silber der Fahrzeuglackierer Johannes Brandl. Deutlich überdurchschnittliche Leistungen zeigten eigentlich aber so ziemlich alle der knapp 600 Nachwuchskräfte aus 32 Ländern, die sich in 42 verschiedenen Skills maßen. Schließlich hatten sie sich im Vorfeld als die Toptalente ihrer jeweiligen Nation erst für die Teilnahme an den EuroSkills qualifiziert.
Zur Fan-Delegation gehörten zwei junge Männer, die den Druck der Wettkampfsituation bestens kennen. Stefan Mißbach, Sieger der WorldSkills 2022, und Tobias Zander, Gewinner einer Exzellenz-Medaille bei den EuroSkills 2021, verfolgten live vor Ort mit, wie sich ihre Nachfolger schlugen.
EuroSkills
Seit 2008 finden die EuroSkills alle zwei Jahre in einer wechselnden europäischen Metropole statt. Bei den EuroSkills 2023 in Danzig, dem mittlerweile achten EuroSkills-Wettbewerb, starten insgesamt 600 Teilnehmende unter 25 Jahren aus 32 Ländern in 43 unterschiedliche Einzel- und Teamwettbewerbe (den sogenannten „Skills Competitions“). Die Wettbewerbe sind öffentlich und ziehen bis zu 100.000 Besucherinnen und Besucher an.