Mit Strom in den Urlaub
Die Anzahl batterieelektrischer Fahrzeuge hat längst die Million überschritten und wer sich für Stromer begeistert, möchte natürlich auch damit in den Urlaub fahren. Da gilt es nicht nur die Reichweite im Auge zu behalten, sondern auch noch ein paar andere Kleinigkeiten.
Etwas über 1,5 Millionen ausschließlich mit Strom angetriebener Pkw (BEV: Battery Electric Vehicle) sind hierzulande derzeit zugelassen, und nicht wenige davon werden sich diesen Sommer aufmachen in den Urlaub. Warum auch nicht, in den wesentlichen Vorbereitungen unterscheidet sich ein E-Auto kaum von einem konventionellen Verbrenner. Bedeutet: Den Reifendruck anpassen auf die Beladung, Fenster putzen für gute Sicht und die Scheibenwaschanlage mit Sommerreiniger auffüllen. Wer ganz sicher gehen will, lässt seine Werkstatt einen Urlaubs-Check durchführen.
Doch die Planung der Reise beginnt bereits mit der Auswahl des Ziels. Dazu sollte man wissen, dass es die höchste Ladestellen-Dichte in Skandinavien gibt, Deutschland, Österreich, Schweiz sind auch gut versorgt und weiter südlich oder östlich wird es dann dünner, erst recht jenseits der Hauptverkehrsachsen. Zudem ist nicht garantiert, dass die wenigen Ladesäulen zum Beispiel rund ums Mittelmeer auch immer funktionieren. Übrigens kann es nicht schaden, auch bei der Auswahl der Unterkunft auf eine Ladesäule zu achten.
Unterwegs gilt es zu bedenken, dass flottes Fahren auf der Autobahn den Akku deutlich zügiger leert als der eher gemächlich zurückgelegte tägliche Arbeitsweg, der zumeist auch deutlich häufigere Rekuperierungsphasen enthält als die Langstrecke.
Zusätzlich Strom kostet eine eventuell aus Platzgründen montierte Dachbox, die den Luftwiderstand kräftig anhebt. Das alles gilt es zu berücksichtigen bei der Ladeplanung. Aus diesem Grund ist es auch ratsam, die Software des E-Autos auf dem neuesten Stand zu halten. Nicht nur, um alle Standorte und Typen der Ladesäulen zu kennen, sondern auch, um die aktuellste Version der Fahrzeug-internen Ladeplanung nutzen zu können. Bei älteren Modellen, die noch nicht darüber verfügen, sollte die entsprechende Smartphone-App aktualisiert werden.
Allerdings kann auch die modernste Software nicht verhindern, dass freie Ladesäulen zu den Hauptverkehrszeiten an den Fernstraßen knapp sind. Wer kann, weicht also am besten auf die verkehrsärmeren Zeiten aus.
Doch was, wenn das E-Auto trotz bester Vorbereitung streikt? Faustregel: Auf keinen Fall auf eigener Achse abschleppen! Auch keine kurzen Strecken, Antrieb und Elektronik könnten ernsthaft beschädigt werden. Stattdessen anheben und auf einen Abschleppwagen laden, der es in die Werkstatt bringt. Was genau zu tun ist, unterscheidet sich stark von einem Hersteller zum anderen, maßgeblich sind hier ausschließlich die Anweisungen in der Bedienungsanleitung.
Doch das nur der Vollständigkeit halber, denn laut ADAC sind E-Autos deutlich zuverlässiger als Verbrenner. Beruhigende Aussichten also für die elektrische Urlaubsreise.