Sicherheit durch Sichtbarkeit
Im Winter in die Waschanlage? Da friert doch alles zu! So oder so ähnlich lauten die Kommentare, wenn es um Wagenpflege in der kalten Jahreszeit geht. Dabei wird oft vergessen, dass ein sauberes Fahrzeug auch mehr Sicherheit und längere Lebensdauer bedeutet.
Natürlich sollte niemand bei zehn Grad minus durch die Waschanlage fahren. Dann kann es anschließend wirklich Probleme mit angefrorenen Türgummis geben, auch wenn diese im Herbst mit Pflegemittel behandelt wurden. Außerdem ist es für einen unterkühlten Lack nicht gesund, wenn plötzlich 30 Grad warmes Waschwasser darüber geschüttet wird. Doch bei normalen Temperaturen um den Gefrierpunkt wie bei typischem Schmuddelwetter ist das kein Problem.
Denn der Grauschleier muss weg. Weil er sich wie eine Tarnkappe über das Auto legt: Eine Studie des TÜV Rheinland ergab, dass ein glänzendes Auto bei diesigem Wetter bis zu vier Sekunden früher erkannt wird – bei 80 km/h also 89 Meter. Eklatant ist auch der Zugewinn an eigener Sicherheit bei Dunkelheit. Die Kombination aus verschmutzten Scheinwerfern und Scheiben in Kombination mit Blendung durch das Licht des Gegenverkehrs reduzierte die eigene Sichtweite bei den Versuchen um 77 Prozent. Und auch das Tagfahrlicht strahlt heller aus sauberen Leuchten.
Für optimale Sicht muss natürlich auch die Scheibenwaschanlage mit einwandfreien Wischern und einem guten, frostsicheren Winterreiniger bestückt sein. Wer da unsicher ist, welche Wischblätter die passenden sind oder vor der nicht immer ganz einfachen Montage zurückschreckt – die Werkstatt hilft gern weiter.
Ein weiteres Argument für regelmäßiges Waschen ist der Werterhalt. Denn mittlerweile liegt das Durchschnittsalter aller Pkw in Deutschland bei 10,3 Jahren. Damit dort nicht über kurz oder lang Rostschäden auftreten, sollte an Karosserie und Unterboden haftendes Streusalz stets sorgfältig abgespült werden. Dazu eignet sich am besten ein Programm mit Unterbodenwäsche, das mit Hochdruck das aggressive Salz aus Ecken und Falzen entfernt. Und nicht die Vorwäsche vergessen, gerade im Winter klebt auch gröberer Schmutz am Blech. Der muss zuerst runter, sonst gibt es Kratzer.
Und wer sein Auto länger fahren möchte, kann sich in seiner Werkstatt über weitere Rostschutz-Maßnahmen beraten lassen. Die sollten aber im Sommer stattfinden, wenn das Blech warm und trocken ist. Und keinesfalls bei zehn Grad minus.