Batterie volle Ladung voraus
Jahr für Jahr sorgen schwächelnde oder alte Batterien für die meisten Autopannen. Auch im vergangenen Jahr war der frühe Akku-Tod mit 42 Prozent Pannenursache Nummer eins.
Guter Grund, sich rechtzeitig vor der kalten Jahreszeit um den Stromspender zu kümmern. Dr. Christian Rosenkranz vom Batteriehersteller Clarios über Akku-Ausfälle im Winter, richtiges Laden und Tipps für ein langes Batterie-Leben.
Warum machen Autobatterien im Winter so oft schlapp?
Eigentlich ist es die Hitze, die Batterien verschleißt. Die hochsommerlichen Temperaturen führen zur Selbstentladung. Dadurch altert der Akku schneller. Wird es ab Herbst draußen dann ungemütlich, legen viele Menschen kurze Strecken lieber mit dem Auto anstatt zu Fuß oder mit dem Rad zurück.
Dabei werden die Batterien erneut stark belastet und haben kaum Gelegenheit, sich wieder aufzuladen. Wenn dann noch aufgrund der Kälte die Batterieleistung sinkt und der Motorstart dem Stromspender mehr abverlangt, ist das für alte, strapazierte Akkus zu viel. Schon eine Frostnacht genügt, sie in die Knie zu zwingen.
Streikt die Batterie, muss eine neue her. Woher weiß man, welcher Akku zum Auto passt?
Jede gute Autowerkstatt kennt die passenden Austauschbatterien. Generell gilt: Eine Technologie darf nur durch dieselbe Technologie ersetzt werden. Ist beispielsweise ein Auto mit Start-Stopp-Technologie ausgerüstet und wurde eine AGM-Batterie (Absorbent Glass Material) eingebaut, gehört auch diese wieder ins Fahrzeug. Es gibt auch Online-Portale von Batterie-Herstellern, auf denen mit einem Blick klar wird, welche Batterie wo verbaut ist.
Welche Batterie-Typen gibt es überhaupt?
Für ältere Fahrzeuge ohne Start-Stopp-Funktion beziehungsweise Autos mit geringen Energieverbrauchern genügt eine einfache SLI-Batterie (Starting-Lightning-Ignition). Die mittlere Kategorie kommt in der Regel mit einer EFB-Batterie (Enhanced Flooded Battery) aus.
Dazu zählen Start-Stopp-Fahrzeuge mit Grundausstattung. Rund 80 Prozent der Neuzulassungen benötigen einen AGM-Akku (Absorbent Glass Material). Er stellt Start-Stopp-Zyklen sicher, bedient ein komplexes Bordnetz und ist stressresistent gegen extreme Kälte und Hitze.
Einfach abklemmen und auswechseln – klappt der Batterietausch heute immer noch so einfach?
Leider nein. Bei den anspruchsvollen Elektroniksystemen sollten Profis ans Werk. Wird die Stromzufuhr unterbrochen, könnten Daten wie die für die Fensterheber verloren gehen. Die Software muss neu aufgespielt werden. Sobald wieder Strom fließt, heißt es auch, manche Radios oder Multimediageräte per Sicherheitscode wieder freizuschalten.
Bisweilen muss die neue Batterie auch in die Fahrzeugelektronik erneut einprogrammiert werden. Außerdem befinden sich die Akkus heute längst nicht mehr nur unter der Motorhaube, sondern auch unter dem Fahrersitz oder im Fußraum.
Was ist beim Laden zu beachten?
Besonders beim Umgang mit Blei-Säure-Akkus ist Vorsicht geboten. Der Elektrolyt in Starterbatterien kann bei unsachgemäßer Handhabung auslaufen oder verspritzen, eine Überladung hat nicht selten eine Knallgasbildung zur Folge.
Wer seine Batterie pflegt, lädt, ein- oder ausbaut, sollte Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen. Um einen Kurzschluss zu vermeiden, ist beim Verbinden der Pole der Kontakt mit metallischen oder leitenden Materialien untersagt. Es droht ein Stromschlag. Besitzer von älteren Fahrzeugen mit einer nicht wartungsfreien Batterie fahren zum Laden am besten in die Fachwerkstatt.