Schnupfen? Nein, Heuschnupfen!
Tränende, juckende Augen, Niesattacken, laufende Nase, Müdigkeit. Wer jetzt gleich an eine Erkältung denkt – Irrtum!
Die milden Winter sorgen für einen frühen Pollenflug. Seit Januar sausen die kleinen Plagegeister wieder munter durch die Lande. Eine Krux für alle Pollenallergiker. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts leiden fast 15 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Leben an Heuschnupfen, Frauen häufiger als Männer.
Für Autofahrer ist die Pein nicht nur nervig, sondern auch kreuzgefährlich. Bei Niesattacken bleiben die Augen wesentlich länger geschlossen. Wer bei Autobahntempo 130 die Gefahr nur eine Sekunde zu spät erkennt, tritt 36 Meter später aufs Bremspedal.
Und: Heuschnupfen ist genauso gefährlich wie ein Alkoholspiegel von 0,5 Promille, so das Ergebnis einer Untersuchung des Allergie-Centrums der Berliner Charité. Die Wissenschaftler befragten Heuschnupfen-Patienten, wie ihre Krankheit die Teilnahme am Straßenverkehr beeinflusst.
Gegen die Pollen helfen Medikamente, eine Immuntherapie, aber auch viele Maßnahmen, die Pollen aus dem Fahrzeug fernzuhalten. Ulrich Köster vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe: „Ein Pollenfilter gehört unbedingt an Bord.
Besser noch ist ein Aktivkohlefilter, der auch üble Gerüche und gasförmige Schadstoffe wie Ozon fernhält.“ Das MeinAllergiePortal informiert jährlich modellbezogen über die eingebauten Filtersysteme, mögliche Ergänzungen und Initiativen der Hersteller.
Der Einbau und der regelmäßige Wechsel des Filters – einmal jährlich oder alle 15000 Kilometer – erledigt die Werkstatt am besten gleich während des Frühjahrschecks.
Diese Tipps sorgen außerdem für Pollenfreiheit im Auto:
- Das Auto regelmäßig reinigen – nicht nur außen. Teppiche, Polster, Ablagen, alle Ritzen und Rillen sind Orte, an denen Pollen gern hängenbleiben.
- Während der Fahrt bleiben die Fenster geschlossen. Der beste Pollenfilter macht sonst wenig Sinn. Die Klimaanlage sorgt für Frischluft.
- Jacken und Mäntel vor der Fahrt im Kofferraum verstauen. Sie sind garantiert pollenbehaftet.
- Bei Niesattacken möglichst schnell rechts ranfahren und erst wieder losfahren, wenn die Symptome abgeklungen sind.
- Medikamente griffbereit deponieren. Achtung: Ein Gespräch mit dem Arzt und ein Blick in den Beipackzettel vorab klären über Nebenwirkungen auf. Kommt es aufgrund einer Medikamenteneinnahme zum Unfall, drohen deftige Strafen.
- Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst informiert wöchentlich in seinen Vorhersagen über den Pollenflug.