Autolicht im Winter: putzen, prüfen, füllen, tauschen
Nichts stört in der dunklen Jahreszeit mehr als eine schlechte Sicht. Schmutz, Streusalz und Schneematsch trüben die Autolichter rasant schnell ein.
Nach Angaben des TÜV Süd sinkt die Leuchtweite dann innerhalb von nur 15 Minuten bis zu 80 Prozent. Kritisch auch für den Gegenverkehr: Schon leicht verschmutzte Scheinwerfer blenden gefährlich. Ein Grund mehr, sich jetzt um die Autobeleuchtung zu kümmern. Darauf kommt es an:
Regelmäßig putzen
Mit weichen Tüchern und viel Wasser kommt schnell wieder Licht ins Dunkel. Bloß nicht mit einem Fliegenschwamm und niemals trocken putzen. Wer gleich nach der Fahrt wäscht, erzielt die besten Reinigungsergebnisse. Hartnäckiger Schmutz verschwindet, wenn man ihn vorher einweicht. So bleibt die Lackschicht auf den Kunststoff-Abdeckscheiben unversehrt.
Auf den richtigen Reiniger achten
In der kalten Jahreszeit gehört nicht nur Frostschutz ins Wischwasser. Die Reiniger sollten effektiv arbeiten sowie hartwasserbeständig sein. Für Abschlussscheiben, die heute fast alle aus Kunststoff bestehen und einen Lacküberzug haben, gibt es spezielle Produkte.
Auf den Kanistern stehen Hinweise wie "Für Abschlussscheiben aus Kunststoff" oder "Polycarbonat geeignet". Automobilklubs, Sachverständigenorganisationen und Fachzeitschriften prüfen das Sortiment an Scheibenreinigern regelmäßig – mit teils überraschenden Ergebnissen. Das teuerste Produkt muss nicht immer das Beste sein.
Ausreichend Waschwasser mitführen
Klar, dass bei so viel Schmuddelwetter auch viel gesprüht werden muss. Ein Kanister oder Beutel Scheibenreiniger gehört an Bord.
Beschlagene Scheinwerfer prüfen lassen
Kein Grund zur Panik. Je nach Scheinwerfertyp und -alter können nach einem Regenguss oder im Winter beim Abstellen des Autos in der Kälte die Scheiben beschlagen. Die Ursache dafür ist kalte, feuchte Luft, die beim Abkühlen der Leuchten von außen über das Belüftungssystem in den Scheinwerfer "eingesaugt" wird. Nach dem erneuten Einschalten der Scheinwerfer löst sich der Beschlag meist wieder auf.
Problematisch wird es, wenn eine tröpfchenartige Betauung nach unten in den Scheinwerfer läuft. Meist sind Dichtungen spröde, Kabel oder Stecker defekt. In der Regel müssen die schadhaften Komponenten oder der betroffene Scheinwerfer in der Werkstatt ausgetauscht werden. Bei neuen Autos sollten sich die Fahrzeugbesitzer keinesfalls selbst am Scheinwerfersystem zu schaffen machen.
Scheinwerferscheiben nicht polieren
Polycarbonat-Scheiben haben nur eine sehr dünne Schutzschicht aus Lack. Sie bewahrt den Scheinwerfer vor UV-Licht und mechanischen Beschädigungen. Wird die Schicht wegpoliert beziehungsweise weggeschliffen, verschwindet der Schutz.
Die UV-Strahlung der Sonne dringt in die Scheibe, sie versprödet und läuft milchig an. Selbst wenn der Lack nach dem Schleifen erneut aufgetragen wird – kein Lackierer schafft das von Hand so gleichmäßig und dünn wie der Hersteller. Auch der verwendete Lack hat nicht vergleichbare Eigenschaften wie die ursprüngliche Lackierung.
Das Ergebnis: Je nach Umwelteinflüssen und zurückgelegter Strecke ist der Zustand der Abschlussscheiben nach einem Jahr schlimmer als zuvor. Vor allem aber entsteht gefährliches Streulicht. Die Sicht verschlechtert sich, die Blendgefahr steigt. Wenn es ganz dumm läuft, kann sogar die Betriebserlaubnis nach einer Polizeikontrolle oder während der Hauptuntersuchung in der Werkstatt erlöschen.
Autobesitzer sind deshalb gut beraten, matte, rissige oder milchige Scheinwerfer von den Kfz-Profis austauschen zu lassen.