Augen auf im Straßenverkehr!
Nebel, tief stehende Sonne, Rushhour – es gibt viele Situationen, die Autofahrer ängstigen. Dumm gelaufen, wer dann noch schlecht sieht.
Rund 300 000 Verkehrsunfälle, so die Schätzung des Berufsverbandes der Augenärzte, gehen jährlich auf das Konto mangelnder Sehleistung.
Schon mit einer Kurzsichtigkeit von –1 Dioptrien sind Fahrzeuglenker nur noch mit 25 Prozent Sehleistung unterwegs. Das entspricht einem Drittel der Leistung, die zum Führerscheintest gefordert wird.
Hinzu kommen die speziellen Seh-Anforderungen im Straßenverkehr: Blendung durch intensiv strahlende Scheinwerfer, höchste Konzentration für das dynamische Sehen (Entfernungen einschätzen, schnelle Blickwechsel) und die damit verbundenen Augen- und Kopfbewegungen, geringere Sehschärfe und nachlassendes Kontrastempfinden bei schlechtem Wetter.
Was also kann man tun, um mit Adleraugen sicher und entspannt im Straßenverkehr zu cruisen?
Sehvermögen regelmäßig überprüfen
Oft merken Autofahrer ihre Sehdefizite erst, wenn es gekracht hat. Kein Wunder: Kurz- und Weitsichtigkeit, Alterssichtigkeit oder das Dämmerungs- und Nachtsehvermögen verschlechtern sich schleichend und unbemerkt.
Klarheit bringen hier nur regelmäßige Sehtests. Erste Anhaltspunkte für Sehschwächen liefert das Kuratorium Gutes Sehen mit Online-Seh-Checks unter https://www.sehen.de/service/seh-checks/. Sie ersetzen natürlich nicht den professionellen Test bei Augenarzt oder Optiker.
Anzeichen für Sehschwächen sind vor allem:
- Personen, Fahrzeuge, Verkehrsschilder werden zu spät oder unscharf erkannt.
- Nachts sieht man deutlich schlechter als am Tag.
- Die Augen tränen, schmerzen, es wird gegähnt.
- Scheinwerfer entgegenkommender Autos blenden extrem.
Richtige Gläser und Fassungen auswählen
Brillen für Autofahrer bringen alles mit, was Alltagsbrillen auch bieten. Zur Wahl stehen Einstärken- und Gleitsichtgläser – getönt, entspiegelt, polarisierend, kontraststeigernd.
Um aber besonders bei Dunkelheit, Blendung, Schlechtwetter und unübersichtlichen Verkehrssituationen den Durchblick auf der Straße zu behalten, gibt es spezielle Autofahrerbrillen.
Gegen die störende Blendung sind sie ausgestattet mit Glasbeschichtungen, die das kurzwellige Licht – der blendende Anteil im Lichtspektrum – selektiv abschwächen.
Das neue Brillenglasdesign beachtet jetzt auch die Pupillendynamik. Nachts können Autofahrer damit schärfer und kontrastreicher sehen.
Zum Verständnis: Die Pupillengröße ist abhängig von den Lichtverhältnissen und vom Alter. Je dunkler es wird, desto mehr weiten sich die Pupillen. Trifft plötzlich das helle Licht entgegenkommender Scheinwerfer auf die Netzhaut, werden die Autofahrer geblendet, die Tiefenschärfe sinkt.
Und die gute Nachricht für alle Träger von Gleitsichtbrillen: Für den schnellen Blickwechsel auf Straße, Spiegel und Instrumente wurden die Sehbereiche auf die weiten und mittleren Entfernungen optimiert. Sie sind größer als bei herkömmlichen Gleitsichtgläsern und dennoch alltagstauglich.
Die Brillen sollten für die Rundumsicht außerdem mit ausreichend großen Gläsern ausgestattet sein. Gebogene Gläser sorgen dafür, dass seitlich möglichst wenig Licht einfällt. Empfehlenswert sind zudem schmale Fassungen und Bügel, die das Blickfeld auch beim Schulterblick nicht beeinträchtigen.