Wer ihn hat, kennt die Qual: Die Nase läuft, die Augen tränen, Niesattacken machen das Leben schwer. Heuschnupfen ist die häufigste Allergie in Deutschland. Rund 15 Prozent der Erwachsenen leiden unter den Pollen. [1] Tendenz steigend.
Besonders gefährlich wird es, wenn die kleinen Quälgeister unerwartet am Steuer zuschlagen. Autofahrer sind für kurze Zeit vom Verkehrsgeschehen abgelenkt, verreißen das Lenkrad oder sehen vor lauter Tränen herzlich wenig. Laut einer Untersuchung des Allergie-Zentrums der Berliner Charité machen sogar sieben von 100 Studienteilnehmern die Erkrankung für einen selbst verschuldeten oder Beinahe-Unfall mitverantwortlich. Die Autoren kommen zum Schluss: Autofahren ist für Pollenallergiker genauso gefährlich wie mit 0,5 Promille am Steuer zu sitzen. [2]
Wie also können sich die Fahrzeuglenker auf das Risiko einstellen, um sicher von A nach B zu kommen?
- Autoreinigung: Um die winzigen Unholde fernzuhalten, sollte das Fahrzeug regelmäßig in die Wäsche rollen und auch innen penibel geputzt werden. Fußmatten und Armaturen nicht vergessen. Ebenso die Windschutzscheibe, an der Pollenstaub aufgrund der Belüftung gern hängenbleibt.
- Filtertausch: Der Innenraumfilter hält Staub und Pollen fern. Vorausgesetzt, er wird jährlich, spätestens nach 15.000 Kilometer gewechselt. Indiz für den nötigen Tausch: Die Scheiben beschlagen ständig, es riecht verdächtig.
- Medikamenteneinnahme: Haben die Pollen-Pillen Nebenwirkungen? Sind sie verträglich? All das sollte mit dem Arzt besprochen werden – der Blick in den Beipackzettel mal vorausgesetzt.
- Parken: Das Auto unter Bäumen abzustellen ist keine gute Idee. Die Pollen setzen sich auf Lack und Scheiben fest, gelangen über die Lüftungseingänge oder beim Ein- und Aussteigen garantiert in den Innenraum.
- Autofenster: Was nutzt der perfekte Innenraumfilter, wenn durch geöffnete Autofenster Pollen fleißig ins Fahrzeug strömen? Also: Fenster zu, Klimaanlage an.
- Kleidung: Jacke oder Mantel verschwinden nach dem Ausschütteln am besten im Kofferraum.
- Pollenvorhersage: Wer den gemeinsamen Service der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst und des Deutschen Wetterdienstes nutzt, (https://www.pollenstiftung.de/pollenvorhersage/aktuelle-taegliche-pollenbelastungsvorhersage.html), kann sich rechtzeitig auf die Gefahr einstellen. Der Pollenkalender zeigt den Jahresüberblick (https://allergiecheck.de/pages/pollenflugkalender).
[1]https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/heuschnupfen/verbreitung
[2]https://www-ecarf-org.translate.goog/en/press/heuschnupfen-am-steuer-so-gefaehrlich-wie-alkohol/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc