Hitze im Auto: belastend und gefährlich

Laut ADAC reichen bereits 30 Minuten, und das Auto hat sich bei einer Außentemperatur von 28 Grad Celsius und geschlossenen Fenstern bis auf 50 Grad aufgeheizt. Bild: iStock/Marccophoto

Der Schädel brummt, der Schweiß rinnt, Müdigkeit macht sich breit. Kaum zum Aushalten, diese Affenhitze – vor allem aber gefährlich für Kinder im Auto. Bei Außentemperaturen zwischen 36 und 41 Grad Celsius wird ein in der Sonne geparktes Fahrzeug für Kleinkinder schnell zur tödlichen Falle. Schon nach einer Stunde, warnen US-Forscher nach einem Test in Arizona, könne die Körpertemperatur der Kleinen auf 40 Grad Celsius klettern und auf Dauer zum Hitzschlag führen.

Aber auch Autofahrer sind betroffen und verlieren schnell die Contenance. Da reichen laut ADAC bereits 30 Minuten, und das Auto hat sich bei einer Außentemperatur von 28 Grad Celsius und geschlossenen Fenstern bis auf 50 Grad aufgeheizt. Die Fahrer reagieren langsamer, fahren unkonzentrierter und fehlerhafter. Grund zur Sorge und zum Handeln.

Vor dem Einsteigen lüften

Da hat sich was angestaut. Die Hitze muss raus. Alle Türen und die Heckklappe für ein paar Minuten offen lassen. In den ersten Fahrtminuten sorgt die Klimaanlage bei geschlossenen Fenstern – auf Umluft, höchste Stufe und niedrigste Temperatur gestellt – für Frischluft.  Später wird nachjustiert.

Klimaanlage checken und richtig bedienen

Auch wenn die Hersteller keine regelmäßige Wartung vorschreiben, sollte die Klimaanlage alle zwei Jahre zum Check in die Werkstatt: Dichtigkeit prüfen, Kühlflüssigkeit auffüllen, Verdampfer desinfizieren. Sie verliert mit der Zeit Kühlflüssigkeit, die Wirkung lässt nach. Der Test ist auch wichtig, weil die Klimaanlage für ausreichend Schmierung sorgt.

Unterwegs genügen 20 bis 22 Grad Celsius Innentemperatur. Bei großer Hitze raten Experten, die Temperatur nicht kälter als fünf bis sechs Grad Celsius unter der Außentemperatur einzustellen. Alles andere ist ebenso ungesund wie die Düsen auf Gesicht und Körper zu richten.

Sonnenschutz anbringen

Kinder und Tiere auf der Rücksitzbank haben die schlechtesten Karten in punkto Blendung und UV-Licht. Den besten Schutz bieten getönte Seiten- und Heckscheiben. Aber auch kleine Helfer wie Folien, Rollos und Blenden spenden Schatten. Bei all dem darf die Sicht des Fahrers nicht eingeschränkt sein.

Geradezu gefährlich rasant und stark heizen sich der schwarze Kunststoff an Kindersitzverschalungen und am Cockpit, aber auch Lederlenkrad, -knauf und -sitze auf. Es drohen Verbrennungen. Hier helfen weiße Tücher, die schnell aufgelegt sind. Am Ziel angekommen sichern Abdeckplane und reflektierende Sonnenschutzfolie Kühlung für den nächsten Tag.

Kinder und Tiere nie allein im Auto zurücklassen

Auch wenn es nur mal kurz zum Einkaufen geht, schon in wenigen Minuten wird das Auto zum Glutofen. Die Gefahr eines Hitzschlags steigt. Weil Kinder dreimal soviel Wärmeenergie aufnehmen wie Erwachsene und weniger schwitzen, sind sie gegen Hitze besonders anfällig. Eltern, die so gefährlich handeln und ihre Kids allein im Auto zurücklassen, können wegen Körperverletzung oder Kindesmisshandlung belangt werden.

Reichlich trinken

Fast gebetsmühlenartig appellieren Mediziner, an heißen Tagen ausreichend zu trinken – mindestens 1,5 bis 2 Liter. Flüssigkeit schützt vor allem ältere Menschen vor Kreislauf- und Nierenversagen. Ideale Durstlöscher sind Mineral- und Leitungswasser, Kräuter- und Früchtetees sowie Fruchtsaftschorlen - nicht zu kalt, nicht zu heiß. Auch wasserreiches Obst und Gemüse versorgen mit Flüssigkeit.

Mit Voraussicht parken

Nicht jeder hat eine Tiefgarage. Auf der Suche nach einem Schattenplatz punktet auch, wer den Lauf der Sonne mit einkalkuliert. Und die wandert im Uhrzeigersinn.

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