Macht es Sinn, das Auto auch im Winter regelmäßig zu waschen? Es wird doch eh gleich wieder schmutzig. Und wenn ja, wie oft und wo? Darüber streiten sich die Fahrer-Geister immer wieder. Guter Grund, bei Patrick Ginster, Sonax-Experte für den Bereich Tankstellen/Autowäsche, nachzuhaken.
Worunter leiden Autos im Winter am meisten?
Vor allem unter Streusalzrückständen. Aber auch Witterungseinflüsse wie Frost greifen Kunststoff, Gummi und besonders schadhafte Lacke an.
Sollten Autos im Winter überhaupt in die Waschanlage?
Klares Ja! Schließlich geht es auch um die gute Sicht für den Fahrer, die Entfernung von korrosivem Schmutz wie Salz und darum, besser gesehen zu werden. Wir empfehlen eine regelmäßige Autowäsche – je nach Verschmutzungsgrad mehr oder weniger häufig, aber mindestens einmal im Monat, Lackkonservierung sowie Kunststoff- und Gummipflege.
Bei Minusgraden in die Waschanlage fahren, ein Problem?
Das kommt darauf an. Sinken die Temperaturen länger in den Minusbereich, stellen die Waschanlagen-Betreiber den Betrieb von sich aus ein. Hier besteht also bereits ein Regulativ, um Schäden am Fahrzeug zum Beispiel durch vereiste Waschbürsten zu vermeiden. Bei leichtem Frost um die Null Grad Celsius ist die Fahrt durch die Waschanlage jedoch kein Problem.
Waschstraße, Portal-Waschanlage oder Handwäsche?
Jede Art der Autowäsche bietet Vorteile und überzeugt Autofahrer. Erzielte man früher beispielsweise nur per Hand eine gute Lackversiegelungsqualität, hat sich aufgrund leistungsstarker Reinigungs- und Pflegeprodukte in der maschinellen Fahrzeugpflege mittlerweile viel getan. Der große Vorteil von Waschstraßen liegt in der Bequemlichkeit. Hier muss der Autofahrer im Winter nicht aussteigen.
Welche Programme sind empfehlenswert?
Generell ist ein Vorwaschprogramm mit Schaum zu empfehlen. Und wer dem Lack auf lange Sicht Gutes tun will, wählt neben der praktikablen Einfachwäsche öfter eine Premiumversiegelung, die über mehrere Wochen hält. Ein gut konservierter Lack bleibt auch deutlich länger sauber, da der Schmutz hier schlechter haftet. Das Wichtigste für den Unterboden ist die regelmäßige Wäsche – am besten mit Hochdruck. So verschwindet das korrosive Salz.
Was ist nach der Wäsche zu beachten?
Das Auto sollte grundsätzlich trocken sein, damit vor allem die Türen bei Frost nicht anfrieren. Dazu reicht es, mit einem saugfähigen Tuch die Feuchtigkeit in den Türpfalzen und Gummidichtungen zu entfernen. Hilfreich ist die regelmäßige Pflege der Dichtungen mit einem Gummistift.
Welche Tipps geben Sie den Autofahrern sonst noch mit auf den Weg?
Viele Autofahrer vergessen vor der kalten Jahreszeit den Check der Wischerblätter: Sind sie porös oder verschlissen, ist ein Wechsel fällig. Vor dem Anfrieren schützt über Nacht die gute, alte Abdeckfolie. Auch das Wischwasser braucht jetzt den Winter-Cocktail. Düsen und Pumpe frieren so nicht ein, die Wischer können gut reinigen. Und ganz klar: Enteisersprays sind bei zugefrorenen Scheiben erste Wahl vor Eiskratzern.