Rund 22 Prozent der deutschen Autofahrer fühlen sich laut einer ADAC-Umfrage regelmäßig von Scheinwerfern und Leuchten geblendet und 5 Prozent immer, 50 Prozent ab und zu. Fast jeder dritte ist in der Folge gestresst, wird müde oder empfindet andere körperliche Symptome. Die Gefahr lauert vor allem bei schlechtem Wetter sowie bei Dämmerung und Dunkelheit.
Was das für die Verkehrssicherheit bedeutet, wird schnell klar. Werden Autofahrer geblendet, kneifen sie die Augen zusammen, schließen sie kurz, schauen weg oder blinzeln. In diesen wertvollen Sekunden sinkt die Reaktionsfähigkeit, schlimmstenfalls folgt der Blindflug. Die Unfallgefahr steigt.
Tipps für Autofahrer
Autofahrer können das Sicherheitsrisiko vor allem mit sauberen, funktionierenden Leuchten minimieren. Die Ergebnisse des Licht-Tests 2023 zeigten: Jeder vierte Pkw war mit mangelhaftem Autolicht unterwegs, jeder neunte blendete andere. Tipps für ein blendfreies Fahren:
Fern- und Abblendlicht richtig schalten
Nichts blendet Autofahrer mehr als Fernlicht. Für 82 Prozent der vom ADAC Befragten ist es das größte Problem. Weil sich nicht jeder auf eine Fernlichtautomatik oder adaptives Fernlicht verlassen kann, hier nochmal die Regel: Fahren außerorts Fahrzeuge voraus oder kommen entgegen, muss von Fern- auf Abblendlicht geschaltet werden, die blaue Kontrollleuchte ist dann aus. In Ortschaften ist Fernlicht generell verboten.
Nebelleuchten gezielt einsetzen
Nebelschlussleuchten dürfen nur bei Sichtweiten unter 50 Meter und bis Tempo 50 strahlen, Nebelscheinwerfer nur bei schlechter Sicht. Falscher Einsatz blendet andere und kostet Bußgeld.
Scheinwerferhöhe korrekt einstellen
Sind Scheinwerfer nur um ein Prozent zu hoch ausgerichtet, erhöht sich das Blendrisiko um den Faktor 20. Sind sie dagegen ein Prozent zu tief eingestellt, verringert sich die Sicht des Fahrers um 30 Meter. Hier ist die Werkstatt gefragt. Während des kostenlosen Licht-Tests im Oktober prüfen die Profis Grundeinstellung und Leuchtweitenregulierung.
Scheinwerfer öfter säubern
Doppelt gefährlich: Schmutzige Scheinwerfer verringern nicht nur die Sichtweite des Fahrers, sondern blenden auch den Gegenverkehr. Es kommt zu unangenehmen Streulichteffekten. Da reicht es bei Schmuddelwetter nicht, die Leuchten nur ab und an zu reinigen. Autos mit Scheiben-Reinigungsanlage benötigen ausreichend Wischwasser.Und nicht vergessen: Auch Front- und Heckscheibe (innen und außen) sowie Wischerblätter müssen sauber sein.
Nicht direkt in Lichtquelle schauen
Autofahrer schützen sich vor Blendung entgegenkommender Fahrzeuge, wenn sie die eigene Fahrbahn oder den rechten Straßenrandrand fixieren. Das setzt auch eine angepasste, vorausschauende Fahrweise voraus: Tempo runter und ausreichend Abstand halten.
Passende Brille tragen
Das A und O für Brillenträger sind auf die individuelle Sehstärke optimierte Gläser. Ein aktueller Sehtest vorausgesetzt – am besten alle zwei Jahre. Spezielle Autofahrerbrillen punkten mit entspiegelten und polarisierenden Gläsern und Sichtbereichen, die das dynamische Sehen während der Fahrt unterstützen. Unsichere Fahrer sollten vor allem auf Nachtfahrten verzichten.