Blender, Funzler, Blinde, Einäugige – spätestens in der Dunkelheit outet sich eine schmutzige, defekte und falsch eingestellte Beleuchtung. Die Folge: Scheinwerfer leuchten die Straßen ungenügend aus oder blenden den Gegenverkehr, Rücklichter geben nachfolgenden Fahrzeugen keine Orientierung. Das Unfallrisiko steigt.
Mehr als jedes vierte Auto ist mit Beleuchtungsmängeln unterwegs. Die Bilanz des jährlichen Licht-Tests von Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe und Deutscher Verkehrswacht 2022 ist düster. Die gute Nachricht: Autofahrer können selbst etwas für die Strahlkraft ihrer Fahrzeuge tun. Sechs Ratschläge für besseres Licht.
Tipp: Licht-Test nutzen
Jedes Jahr im Oktober laden Kfz-Meisterbetriebe zum Licht-Test. Kontrolliert werden die Funktion der Scheinwerfer und Leuchten sowie deren Einstellung. Die Überprüfung ist kostenlos aufwendige Diagnose- und Einstellarbeiten sowie Ersatzteile und die Instandsetzung müssen zusätzlich beauftragt und bezahlt werden.
Tipp: Scheinwerfer und Rücklichter öfter reinigen
Leuchten verschmutzen bei Wind und Wetter schneller als gedacht. Schon eine halbe Stunde auf verschmutzter Fahrbahn genügt, um einen Großteil an Power einzubüßen. Autos ohne Scheinwerfer-Reinigungsanlage (SRA) nur bei jedem Tankstopp zu reinigen ist deshalb keine gute Idee. Für die Wäsche – bestenfalls gleich nach jeder Fahrt – reichen ein weicher Schwamm, klares Wasser und ein Schuss Spülmittel oder Autoshampoo.
Tipp: Auf ausreichend geeignetes Wischwasser achten
Glück für Autofahrer, die eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage im Auto haben: Sie müssen sich nur um den Füllstand des Wischwasserbehälters kümmern. Allerdings sollte das Frostschutzmittel geeignet sein für die mit Lack überzogenen empfindlichen Polycarbonat-Scheiben. Das verspricht beispielsweise der Vermerk „Polycarbonat geeignet“ auf dem Gebinde. Und weil der Wischwasser-Verbrauch in der dunklen Jahreszeit erfahrungsgemäß steigt, lohnt auf längerer Tour ein Reserve-Kanister.
Tipp: Scheinwerfer richtig einstellen
Ursache blendender oder schlecht ausleuchtender Scheinwerfer ist entweder eine fehlerhafte Grundeinstellung oder eine falsche Einstellung der Leuchtweitenregulierung (LWR). Besitzer von Fahrzeugen ohne automatische LWR drehen bei wechselnder Beladung am Rädchen neben dem Lenkrad. Auskunft über die Schalterpositionen gibt die Bedienungsanleitung. Die korrekte Grundeinstellung ist dagegen bei allen Fahrzeugen Sache der Werkstatt.
Tipp: Defekte Lampen/Scheiben tauschen
Risse, Kratzer oder Schleier auf der Kunststoffscheibe? Ohne Politur vom Profi oder Tausch gegen eine neue streut das Licht, die Sicht ist getrübt. Spätestens bei der nächsten HU können die Prüfer zudem die Plakette verweigern.
Wer defekte Lampen tauscht, darüber entscheiden die Geschicklichkeit des Autofahrers, der Zugang im Fahrzeug und die Art der Lampen: Schrauber-Daumen hoch für Halogen-Leuchten und Retrofit-LEDs, Hände weg von Xenon-Lampen.
Tipp: Scheinwerfer-Lampen upgraden
Schon der Umstieg von der einfachen Halogen- auf eine H4- oder H7-Hightech-Lampe schafft deutlich mehr Licht. Effizient ist die Nachrüstung von Halogen auf LED mit sogenannten Retrofits-LEDs. Sie bringen im Vergleich zur Halogen-Technologie laut Herstellern bis zu 230 Prozent mehr Helligkeit auf die Straße, sind verbrauchsärmer und halten fünfmal länger. Über das Angebot informieren Listen im Internet, die ständig aktualisiert werden.