Eine Woche unter der Sonne von Kreta urlauben – das haben wir uns verdient. Flug und Ferienwohnung sind gebucht, der Mietwagen noch nicht. Wer auf den Bus-Tross einer Reisegruppe verzichten will, sollte jetzt schnell und vor allem clever ordern. Nicht immer ist das billigste Angebot auch das Beste, und die Liste der Fallstricke lang: Versicherungen, Extras, Übergabe, Kaution, Mindestalter…
Buchen: am besten zuhause
In der Ruhe liegt die Kraft – vor allem bei der Mietwagen-Suche. Entspannt lassen sich in der Heimat auf Vergleichsportalen im Internet, im Reisebüro oder direkt bei den Anbietern Preise und Leistungen finden und vergleichen. Und das möglichst rechtzeitig und idealerweise stornierbar bis kurz vor Reiseantritt.
Frühbucher profitieren von den günstigsten Angeboten. Manche Urlauber stehen später vor Ort sonst entnervt am Mietwagenschalter, vor sich einen Vertrag mit vielen Klauseln in fremder Sprache und hinter sich viele Wartende. Wer Pech hat, kann sogar leer ausgehen.
Zu Wahrheit gehört auch: Werden Verträge zuhause geschlossen, sind später bei eventuellen Streitigkeiten mit den Mietfirmen deutsche Gerichte zuständig.
Versicherungen: nicht knausern
Die Haftpflichtversicherung sollte mindestens die Deckungssumme von einer Million Euro einschließen. In Europa lohnt sich eine sogenannte „Mallorca-Police“. Die zusätzliche Haftpflichtversicherung leistet Schutz mit den in Deutschland in der Regel höher liegenden Mindestdeckungssummen. Oft ist sie in der eigenen Kfz-Haftpflicht inklusive.
Sinnvoll ist eine Vollkasko ohne Selbstbeteiligung und mit dem Zusatzschutz für Glas-, Reifen-, Unterboden- und Dachschäden.
Kleingedrucktes: genau lesen
Über das Alter spricht man nicht, heißt es so schön. Die Mietwagenanbieter schon. Fahrer unter 25 und über 65 Jahren zahlen unter Umständen Zusatzgebühren. Die Fahranfänger sollten darüber hinaus schon ein Jahr den Führerschein besitzen.
Augen auf heißt es auch bei den Punkten Mietzeit, Tank- und Kilometerregelung. Fair ist es, den Leihwagen voll betankt zu übernehmen und auch so wieder zurückzugeben. Akribisch regeln die Vermieter auch die Mietzeit. Wer sie nur eine Stunde überzieht, zahlt nicht selten einen vollen Tagessatz drauf. Bei den Kilometern sollten Autofahrer das Kreuz bei „unbegrenzt“ setzen. Wer weiß schon vorher, auf welchen verschlungenen Wegen man unterwegs sein wird.
Extras: gut abwägen
Brauchen Reisende ein Navisystem, eine Klimaanlage oder Kids einen Kindersitz? Alle Extras kosten extra. Auch der Zweitfahrer und die Autorückgabe an einem anderen Ort schlagen zu Buche.
Übergabe und Abgabe: alles checken und protokollieren
Wichtig ist der Check des Mietvertrages vor Ort. Die dort festgehaltenen Leistungen, wie Versicherungen und Ausstattung, sollten mit denen des Vouchers übereinstimmen. Ist soweit alles korrekt, fordern die Mietstationen eine Kaution, die mit einer Kreditkarte hinterlegt wird. Achtung: Sogenannte Debitkarten finden oft keine Akzeptanz.
Schäden, Kilometer- und Tankstände – all das sollte bei der Übergabe und Abgabe mit einem Mitarbeiter und idealerweise einem Zeugen penibel kontrolliert, protokolliert und mit Fotos auf dem Smartphone festgehalten werden. Die Kratzer und Beulen anderer will ja keiner zahlen.