Europa im Winterurlaub: Was gilt wo?

Was gilt wo in Sachen Verkehrsregeln, Wegezöllen und Winterausrüstungen fürs Auto? Urlauber sollten sich vorab genau erkundigen. Bild: Pixabay/pasja1000

Hohe Berge, kilometerlange Skipisten, tief verschneite Wälder – und nicht zu vergessen die urigen Hütten für den Après-Ski. Europa ist bekannt und beliebt für seine Wintersportparadiese und die Deutschen für ihre Wintersportfreude. Geht es nach der Anzahl der Ski- und Snowboarder weltweit, behauptet sich Deutschland hinter den USA als größte Skination.[1]

Doch einfach mal nach Ischgl, Zakopane, Chamonix, Cortina d’Ampezzo oder St. Moritz losdüsen? Vorsicht: Europa ist sich in vielem einig, fährt bei Verkehrsregeln, Wegezöllen, Winterausrüstungen fürs Auto und Bußgeldern aber oft eigene Wege. Vor dem Vergnügen im Schnee lohnt der Blick über die Grenzen.

Vignetten, Maut, Passzölle

Maut oder Vignette? Das ist die Frage. Per Vignette für Tage, Monate oder ein Jahr auf Autobahnen und Schnellstraßen geht es in acht europäischen Ländern voran. Österreich verlangt 9,60 Euro für zehn Tage, 28,20 Euro für zwei Monate und 93,80 Euro für ein Jahr. Den Wegezoll fürs Jahr toppen Ungarn mit 116 Euro und Slowenien mit 110 Euro. Die sonst so teure Schweiz belässt es bei humanen 42 Euro für die Jahresplakette, bietet allerdings keine für Tage oder Monate.

Eine streckenbezogene Maut wird in Ländern wie Frankreich, Spanien, Italien und Kroatien fällig. Abgerechnet wird in Kilometern. In den Alpen zahlen Autofahrer in Frankreich, Österreich, Italien, Slowenien und in der Schweiz zudem Zölle für viele Pässe, Tunnel oder Brücken.

Einige Länder setzen auf E-Vignetten (erhältlich wie auch alle Informationen bei den Automobilclubs) oder elektronische Bezahlsysteme. Tipp: Die Polizei ist beim Eintreiben der Bußgelder nicht zimperlich. Zur Ersatzmaut für 120 Euro wird beispielsweise in Österreich noch ein Bußgeld ab 300 Euro fällig.

Winterreifen und Schneeketten

Das kann teuer werden: Wer in Österreich bei winterlichen Verhältnissen von November bis Mitte April ohne Winterreifen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro. Eine temporäre Winterreifenpflicht gilt auch in Südtirol, Tschechien und Serbien, eine permanente in einigen Regionen Frankreichs. Die Schweiz verzichtet auf die Pflicht, stellt aber im Falle eines Unfalls aufgrund einer ungeeigneten Bereifung eine Mithaftung in Aussicht.

Schneeketten gehören aus Sicherheitsgründen überall in den Kofferraum. Außer in Tschechien und der Slowakei müssen sie je nach Beschilderung montiert werden. 

Rettungsgasse

Keine Gedanken darüber müssen sich deutsche Autofahrer in Österreich, Polen, Tschechien, Slowenien, der Slowakei, Schweiz, Luxemburg, Belgien und Ungarn machen. Wie hierzulande bilden Autofahrer dort eine Rettungsgasse zwischen dem linken und den anderen Fahrstreifen. In Frankreich und Spanien müssen die Einsatzfahrzeuge ungehindert vorbeigelassen werden. Und Luxemburger dürfen auch auf den Pannenstreifen ausweichen. Keine Regelung für die Rettungsgasse gibt es in Italien und den Niederlanden.

Licht am Tag

Hier herrscht größtenteils Einigkeit. Außer Italien lautet die Ansage: ganzjährig Licht an am Tag. Italien schreibt es auf Autobahnen und außerorts vor, Kroatien und Moldawien nur im Winter. Norwegen und Estland kassieren bei Verstößen mit 195 Euro beziehungsweise 190 Euro am heftigsten.

 

[1]https://de.statista.com/statistik/daten/studie/247654/umfrage/die-herkunft-von-wintersportlern-nach-laendern-in-absoluten-zahlen/

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