Sie tragen Fahrräder, ziehen Anhänger, schleppen Wohnwagen und nehmen auch sonst vieles an den Haken. Anhängerkupplungen sind praktisch: Aus einem Auto wird ein Transporter. Doch nicht alle Fahrzeuge können damit nachrüstet werden, und nicht jede Kupplung eignet sich für jede Nutzung. Die Checkliste für den Kauf.
Fahrzeuge: die meisten Autos sind nachrüstbar
Fast jedes Auto eignet sich als Packesel. Vorausgesetzt, Auto und Anhängerkupplung passen zueinander. Am besten sind fahrzeugspezifische Halter. Wie viel geschleppt oder getragen werden darf, schreiben die Zulassungsdokumente von Fahrzeug und Anhängerkupplung vor. Entscheidende Maßzahlen sind zulässige Stützlast, Anhängelast (gebremst und ungebremst) und das Gesamtgewicht. Im Zweifelsfall hilft die Werkstatt. Sie weiß, welche Modelle geeignet sind, eine Typgenehmigung haben und erledigen den Einbau.
Systeme: starr, abnehmbar, schwenkbar
Starre Anhängerkupplungen sind fest mit dem Auto verbunden und lassen sich nicht abnehmen. Ein Fall für Fahrzeugbesitzer, die häufig Lasten transportieren. Allerdings ist beim täglichen Rangieren mit der nach hinten hinausragenden Kupplung besondere Vorsicht geboten, und sie darf das Kennzeichen nicht verdecken. Dafür sind die Typen in der Regel günstig und vertragen mehr Last.
Abnehmbare Anhängerkupplungen eignen sich prima für Autofahrer, die ab und an mit Fahrrad oder Hänger unterwegs sind.
Schwenkbare Anhängerkupplungen haben den Vorteil, dass sie nach dem Einsatz problemlos und elegant hinter der Stoßstange verschwinden. Kein lästiger Ab- und Anbau, keine Probleme beim Parken.
Führerscheine für Anhänger: B, B96, BE
Der normale Autoführerschein Klasse B berechtigt zum Fahren von Gespannen mit maximal 3,5 t Gesamtgewicht. Ein ungebremster Anhänger bis 0,75 t darf allerdings immer im Schlepptau rollen. Den Führerschein B mit der Schlüsselnummer B96 benötigt, wer Gespanne bis zu 4,25 Tonnen bewegen will. Das Gewicht des Zugfahrzeugs ist dabei auf 3,5 t beschränkt. Und mit dem sogenannten Anhängerführerschein BE dürfen Autofahrer sogar Anhänger bis 3,5 t bewegen. Die Fahrzeugkombination ist auf 7 t Gesamtgewicht beschränkt.
Montage: eine Sache der Werkstatt
Die Montage setzt Schrauberhände und Werkzeug voraus. Stoßstange abbauen, Halter mit Fahrzeug verschrauben, Stoßstange eventuell bearbeiten, E-Anschlüsse verkabeln, Stoßstange anbauen... Das kann nicht jeder – die Werkstatt schon. Zum Schluss noch Scheinwerferhöhe und Reifendruck anpassen.
Fahren: Übung macht den Meister
Egal ob Huckepack mit schweren E-Bikes oder der Wohnanhänger im Schlepptau – das Fahren und Rangieren mit Last will gelernt sein. Der Kurvenradius ist größer, der Bremsweg länger, der Kurs mit Seitenwind schwieriger. Besonders das Fahren und Einparken mit Hänger sollte auf freien Plätzen vorher geübt werden. Zum einen weil die Fuhre länger ist und sich andererseits der Hänger beim Rückwärtsfahren in entgegengesetzter Richtung des Lenkradeinschlages bewegt.
Auch beim Tempo gibt es Beschränkungen: Außerorts dürfen Autos mit Anhängern maximal 80 km/h fahren. Es sei denn, am Hänger klebt eine Tempo-100-Plakette. Für den Transport mit Fahrrädern empfehlen Sachverständige maximal Tempo 130.