Sonnenbrillen für Autofahrer? Klar, aber nicht irgendwelche!

Das Cabrio offen, die Sonne im Auto, der Wind im Haar. Zum Ausflug ans Meer fehlt nur noch die coole Sonnenbrille. Sie sorgt für sicheres Sehen – auch und vor allem beim Autofahren. Jeder kennt die Gefahren bei gleißendem Sonnenschein, extremen Hell-Dunkel-Wechseln oder tief stehender Sonne auf nasser Straße. Schon bei Tempo 50 legen geblendete Autofahrer 14 Meter und bei Tempo 130 riskante 36 Meter im Blindflug zurück.[1]

Doch welcher Augenschutz hilft wirklich? Welche Gläser und Fassungen bringen Sicht und damit Sicherheit?

Gläser mit Extras

UV-Schutz:  Egal ob im oder am Auto – die für uns unsichtbaren UV-Strahlen lassen Augen und Haut nicht nur vorzeitig altern. Sie können Hautkrebs, aber auch viele Augenkrankheiten wie Grauer Star oder altersbedingte Makuladegeneration (AMD) verursachen. Da helfen auch Sonnenblenden und der UV-Schutz in der Frontscheibe nur bedingt.

Am Innenbügel der Brillen sollte deshalb das CE-Zeichen stehen. Damit erfüllt der Sonnenschutz die Mindestanforderungen der europäischen Richtlinien. Mit dem Vermerk „UV 400“ wird kenntlich gemacht, das Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern blockiert werden.

Getönte Gläser: Sie schützen vor der gefährlichen Blendung des sichtbaren Lichtanteils. Für unsere Breitengrade bestens geeignet ist von den fünf Blendschutzkategorien die Tönungsstufe 2 (Lichtdurchlässigkeit: 18 bis 43 Prozent). Für Autofahrer empfehlenswert sind Gläser mit Verlaufstönung, die den ungetrübten Blick auf die Armaturen bieten.

Selbsttönende Gläser: Sie werden durch UV-Strahlen aktiviert und je nach Lichtintensität stufenlos dunkler oder heller. Im Auto waren sie nicht immer erste Wahl, weil die Fahrzeugscheiben schon einen Großteil des UV-Lichtes filtern. Die neue Generation selbsttönender Gläser reagiert jedoch auch auf natürliches, sichtbares Licht und erreicht einen Tönungsgrad von bis zu 55 Prozent – ein kleiner Quantensprung.

Glasfarben: Rot, Blau und Gelb sehen schick aus, verfälschen aber die Farben von Ampeln, Verkehrszeichen und Rücklichtern. Optimal sind Grau, Braun und Graugrün.

Entspiegelte Gläser: Sie bieten Schutz vor lästigen Reflexionen. Das sorgt für besseres Kontrastsehen und macht müde Augen munter. Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge blenden weniger. Die Entspiegelung am besten beidseitig ordern.

Polarisierende Gläser: Sie senken die sichtbare Spiegelung des Sonnenlichts auf nassen oder flirrenden Straßen. Das verspricht weniger Blendung, schärfere Kontraste und fittere Augen.  

Gläser mit Korrektion

Kontaktlinsenträger haben mit Sonnenbrillen kein Problem. Sie setzen sie auf die Nase und fertig. Die gute Nachricht für alle Brillenträger: Den Augenschutz gibt es auch mit Ein- und Mehrstärkengläsern, allen Extras und selbst für stark gebogene Fassungen. Überhaupt braucht jeder, der zum Tragen einer Sehhilfe im Führerschein verpflichtet ist, die Korrektion in der Sonnenbrille. Wer gegen die Auflage verstößt, riskiert mindestens ein Verwarngeld von 25 Euro.

Fassungen mit Sicht

Für eine rundum gute Sicht sorgen schmale Bügel und Fassungsränder sowie große Gläser, die möglichst nah an den Augen sitzen sollten. Wer sicher gehen will, lässt sich im Fachgeschäft beraten. Letztendlich drückt oder rutscht dann auch nichts.

[1] https://www.tuev-nord.de/de/privatkunden/ratgeber-und-tipps/saison-tipps/herbst/blindflug/