Bonn/Berlin. Für neue schwere Nutzfahrzeuge werden die CO2-Emissionsnormen verschärft. Dazu hat die Europäische Kommission einen Verordnungsvorschlag vorgelegt, zu dem der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) jetzt eine Stellungnahme abgegeben hat.
„Wir begrüßen die Überarbeitung der CO₂-Normen für schwere Nutzfahrzeuge im Einklang mit den europäischen Fit for 55-Zielen“, so ZDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel. „Diese Ziele lassen sich jedoch nur erreichen, wenn dabei alle verfügbaren CO2-neutralen und CO2-reduzierenden Antriebe und Kraftstoffe in Betracht gezogen werden.“ Neben Maßnahmen zur Elektrifizierung und Hybridisierung zählt der ZDK dazu insbesondere auch klimaneutral oder klimaschonend erzeugte synthetische Kraftstoffe, Wasserstoff sowie regenerative Biokraftstoffe.
Nach Ansicht des ZDK sollte die Anrechenbarkeit von CO2-neutralen und CO2-reduzierenden Kraftstoffen auf Basis einer gesamtheitlichen Betrachtung der realen CO2-Bilanz dieser Kraftstoffe erfolgen.
„Für die Herstellung dieser grünen Kraftstoffe müssen auch starke und wirksame Anreizmechanismen geschafft werden“, so Dr. Scheel. „Ebenso ist es notwendig, die für den Aufbau erforderlichen Infrastrukturen zu fördern.“ Dazu zählen laut dem ZDK zum Beispiel Elektrolyse-Anlagen, öffentliche Wasserstofftankstellen für Nutzfahrzeuge sowie ein ausreichend dichtes und leistungsfähiges öffentliches Ladenetz.
Außerdem sollten die Rahmenbedingungen für die CO2-Emissionsnormen die tatsächlichen Emissionen über den gesamten Lebenszyklus von neu typgenehmigten Fahrzeugen (cradle-to-grave) berücksichtigen. „Die Betrachtungen von der Kraftstofferzeugung bis zum Tanken (well-to-tank) zeigen nicht die tatsächlichen CO2-Emissionen auf und sollten daher ausgeweitet werden“, so Dr. Scheel.