Bonn. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ist gegen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen. Die gültige Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen reiche völlig aus.
„Wer nicht sowieso durch bereits bestehende Tempolimits, durch Baustellen oder das hohe Verkehrsaufkommen automatisch eingebremst wird sollte weiterhin die Möglichkeit haben, auf freien Abschnitten die Geschwindigkeit selbst zu bestimmen“, so ein ZDK-Sprecher.
Dies könnte etwa durch eine dynamische und verkehrsabhängige Steuerung des Verkehrsflusses unterstützt werden. Die hohe Qualität moderner Automobile sei auch der Tatsache geschuldet, dass sie für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt seien – mit entsprechenden Sicherheitsreserven.
Im Hinblick auf die Reduzierung der CO2-Emissionen sollte die Wirkung eines allgemeinen Tempolimits nicht überschätzt werden.
Laut dem ADAC ergibt sich unter Zugrundelegung des Handbuchs für Emissionsfaktoren (HBEFA) bei einem Tempolimit von 130 km/h für die Pkw-Flotte des Jahres 2019 ein CO2-Einsparpotenzial in der Größenordnung von lediglich knapp zwei Prozent der CO2-Emissionen des Pkw-Verkehrs. Gemessen am CO2-Gesamtausstoß liegt dieser Anteil sogar nur bei rund 0,3 Prozent.
Autobahnen sind bei Weitem die sichersten Straßen in Deutschland. Im Jahr 2017 wurden hier laut dem ADAC etwa ein Drittel aller Kraftfahrzeugkilometer gefahren. Der Anteil der Verkehrstoten ist im Vergleich dazu mit rund 12 Prozent unterdurchschnittlich.
Die Zahl der auf Autobahnen Getöteten pro 1 Milliarde Fahrzeugkilometer liegt in Deutschland bei aktuell 1,6.
Ein Zusammenhang zwischen generellem Tempolimit und dem Sicherheitsniveau auf Autobahnen ist auch im internationalen Vergleich nicht feststellbar: Länder mit genereller Geschwindigkeitsbeschränkung, wie Österreich, Belgien oder die USA, schneiden laut dem ADAC nicht besser ab als Deutschland.
Quelle: https://www.adac.de/verkehr/positionen/tempolimit-autobahn-deutschland/