Brüssel. In der Diskussion um eine Kaufprämie nach dem fünfwöchigen Lockdown im Autohandel nimmt der Europaabgeordnete Dennis Radtke MdEP insbesondere auch die Automobilhersteller in die Pflicht.
Im Rahmen seines regelmäßigen Dialogs mit der mittelständischen Wirtschaft und hier insbesondere dem Kraftfahrzeuggewerbe gibt er zu bedenken, dass diejenigen, die nun wieder für eine Abwrackprämie trommeln, zuerst einmal betrachten sollten, „wie die Automobilindustrie mit ihren Zulieferern und Händlern umgeht, die in der Wertschöpfungskette ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
Hier werden seit Jahren Risiken verlagert und die Marktmacht in einer Weise ausgenutzt, die ich für schäbig halte“, so Radtke. Von einigen Händlern sei zu hören, dass die Verkaufsziele der Hersteller nicht korrigiert würden, obwohl der Markt zusammengebrochen sei.
Dies habe nur den Zweck, die Boni für die Händler drücken. „Wenn die OEMs nicht bereit sind, dem Rest der Wertschöpfungskette, der besonders mittelständisch geprägt ist, die nötige Luft zum Atmen zu gewähren, sollten sie aus Steuergeldern keine Hilfen mehr erhalten“, so der Europaabgeordnete aus dem Ruhrgebiet.