Brüssel. Bei der sechsten Ausgabe des „Europäischen Parlaments der Unternehmen“ (EPdU) am 14. November in Brüssel kamen Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Europa zu Wort: Sie richteten ihre Sorgen und Erwartungen rund um wirtschaftsrelevante Themen direkt an die Institutionen der Europäischen Union (EU). Diese Möglichkeit nutzte auch ZDK-Vizepräsident und Bundesinnungsmeister Detlef Peter Grün.
In seiner Rede legte er besonderen Fokus auf das Thema Zugang zu Fahrzeugdaten. „Nur mit einer gesunden Plattformökonomie können Handwerksbetriebe in Zukunft am Markt bestehen bleiben“, so Grün. Mit dem von der EU verabschiedeten Data Act stehe der Nutzer im Zentrum. Das sei positiv, denn er könne Daten an andere weitergeben, zum Beispiel an Reparaturbetriebe. Bei vernetzten Fahrzeugen würden sich jedoch zum Teil völlig andere Anforderungen als bei Industriedaten stellen. Fahrzeugdaten müssten daher wettbewerbsrechtlich besonders geregelt werden.
„Wir als Unternehmen aus dem Automotive Aftermarket brauchen gleichberechtigten Zugang zu Daten und daher so schnell wie möglich eine sektorspezifische Regulierung“, forderte Grün abschließend. Denn nur so könne die digitale Transformation im gesamten Automobilsektor bewältigt werden.
Neben Detlef Peter Grün waren mit ZDK-Vorstand Michael Ziegler, ZDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel sowie Kfz-Unternehmer und Vizepräsident der Handwerkskammer Koblenz Mark Scherhag weitere Vertreter des Kfz-Gewerbes vor Ort.
Das EPdU-Zusammentreffen ist die größte Veranstaltung ihrer Art auf EU-Ebene. Sie wird im Regelfall alle zwei Jahre vom Dachverband der Europäischen Industrie- und Handelskammern (Eurochambres) im Europäischen Parlament organisiert. Aufgrund der Corona-Pandemie hatte das EPdU zuletzt im Jahr 2018 stattgefunden.