Bonn. Bei Pkw mit OBD-System (On-Board-Diagnose) ist die Anzahl der abgasrelevanten Mängel sprunghaft angestiegen. Mit ein Grund dafür ist sicherlich die Wiedereinführung der generellen Endrohrmessung bei der Abgasuntersuchung zum 1. Januar 2018.
Insgesamt haben im vergangenen Jahr rund 397 000 Kraftfahrzeuge die Abgasuntersuchung (AU/AUK) nicht bestanden. Damit ist die Anzahl der nicht bestandenen Abgasuntersuchungen gegenüber 2017 um mehr als 30 Prozent gestiegen. Das geht nun aus dem Abschlussbericht zur AU-Mängelstatistik des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) hervor.
ZDK-Präsident Jürgen Karpinski: "Die verpflichtende Einführung der Endrohrmessung im Rahmen der AU hat sich damit schon ein Jahr nach deren Wiedereinführung bewährt und ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Denn entscheidend ist, was hinten rauskommt. Das hat der Abgas-Skandal der vergangenen Jahre gezeigt. Die modernisierte AU ist eine Konsequenz aus unseren Erfahrungen."
Mit der Kompetenz der über 34 000 anerkannten AU-Betriebe war eine flächendeckende Umsetzung der modernisierten AU möglich: Im vergangenen Jahr führten die Werkstätten insgesamt über 12,3 Millionen Abgasuntersuchungen an Pkw, Nutzfahrzeugen und Krafträdern durch.
Bei 11,5 Millionen Fahrzeugen konnte kein abgasrelevanter Mangel bei der AU festgestellt werden; allerdings erfassten die AU-Betriebe auf Basis eines festgelegten Qualitätssicherungssystems an 815 000 Fahrzeugen rund 1,46 Millionen Abgasmängel (2017: 1,24 Millionen). Das sind durchschnittlich 1,79 Mängel je Fahrzeug.
Davon konnten 418 000 Pkw, Nutzfahrzeuge und Krafträder mit einer Wartung, Inspektion oder Reparatur wieder instand gesetzt werden und so die zulässigen Emissionswerte erreichen. Jedes Jahr werden in Deutschland insgesamt rund 24 Millionen Abgasuntersuchungen von allen berechtigten Untersuchungsstellen durchgeführt.