Bonn. Ab dem Jahr 2020 gelten verschärfte EU-Grenzwerte für CO2. Den Automobilherstellern drohen Strafzahlungen, wenn der durchschnittliche Flottenverbrauch ihrer Neuwagen die gesetzten Grenzen überschreitet.
Die CO2-Grenzwerte sind seit langem bekannt. Viele Automobilhersteller haben große Anstrengungen unternommen, um diesem Umstand Rechnung zu tragen. Modellpaletten wurden angepasst, die Effizienz der Motoren deutlich verbessert.
Diese Anpassungen wurden nicht von allen Herstellern konsequent umgesetzt. Um trotzdem potenziellen Strafzahlungen auf Biegen und Brechen zu entgehen, ist einigen Herstellern offensichtlich jedes Mittel recht. Wie zu lesen ist, plant PSA jetzt die Einführung einer monatlichen Elektro-Quote sowie eines CO2-Ziels als Voraussetzung für den Erhalt von Bonifikationen.
"Mit dieser Vorgehensweise bestraft der Hersteller seine Handelsorganisation für die eigenen Unzulänglichkeiten2, so ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn. Natürlich werde ein Hersteller sagen, dass solche Voraussetzungen lediglich für den Erhalt von zusätzlichen freiwilligen Leistungen erforderlich seien.
Allerdings bildeten diese Bonifikationen in den meisten Fällen einen erheblichen Teil der Vergütung, sodass ein Händler faktisch zur Teilnahme gezwungen sei, um wettbewerbsfähig sein zu können.
"Die Händler müssen Fahrzeuge zulassen, die bei den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht abzusetzen sind. Auf andere lukrative Geschäfte hingegen muss unter Umständen verzichtet werden, da diese sich negativ auf die CO2-Bilanz auswirken. Das ist aus Sicht des Handels nicht zu tragen und widerspricht jeglichem kaufmännischen Denken", so Peckruhn.
Anstatt dem Händler Bonifikationen zu streichen, sollten eventuelle "CO2-Abgaben" auf den Fahrzeugpreis umgelegt werden. Der Markt entscheide, welche Fahrzeuge abgesetzt würden. Kunden entschieden sich aus voller Überzeugung und aus nachvollziehbaren Gründen für bestimmte Fahrzeuge oder Motorisierungen.
"Der Diesel wird auf lange Sicht die einzig sinnvolle Wahl für Vielfahrer bleiben. Ich bin davon überzeugt, dass Kunden dann auch bereit sind, dafür zu zahlen", so Peckruhn.