Mannheim/Bonn. Beim Mannheimer CarCamp drehte sich alles um die Themen Automobil, Mobilität und Digitalisierung im Kfz-Gewerbe.
Der ZDK stellte auf diesem Forum die Ergebnisse seiner Digitalisierungsumfrage vor. Wichtigstes Ergebnis: Nur zwölf Prozent der Betriebe verfügen über eine Strategie für diese Herausforderung.
Bereits zum achten Mal lud der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in Mannheim bei Fuchs Schmierstoffe zum Erfahrungsaustausch ein. Über 70 Vertreter von Autohäusern, Kfz-Werkstätten, Herstellern, Universitäten, Kfz-Verbänden und andere Brancheninteressierte diskutierten einen Tag lang über Aktuelles und Trends in der Autobranche.
"Mit der Studie wollten wir herausfinden, welchen Beratungsbedarf die Betriebe bei der Einführung von digitalen Prozessen und Geschäftsmodellen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass es für das Kfz-Gewerbe durchaus noch Entwicklungspotenzial gibt", staunte ZDK-Referent Niklas Hostnik, der die Studie zusammen mit Jörg von Steinaecker, Geschäftsführer von Steinaecker Consulting durchgeführt hat.
Befragt wurden 861 Betriebe, 83 Prozent der Teilnehmer waren Geschäftsführer oder Führungskräfte. Dass nur 12 Prozent über eine digitale Strategie verfügen ist das eine, dass aber auch 45 Prozent eine solche Strategie nicht planen, ist das andere.
Dabei ist 78 Prozent der Unternehmen bewusst, dass neue oder erweiterte Geschäftsmodelle wichtig oder sogar überlebenswichtig sind. Allerdings haben sich erst 20 Prozent mit diesem Thema auseinandergesetzt.
Fahrzeugportale werden genutzt
Es gibt also durchaus Nachholbedarf: Nur knapp ein Drittel verfügt über ein geplantes EDV-Budget, immerhin 58 Prozent haben ein Budget für Online-Marketing, 42 Prozent für die Webseite bzw. App.
Nur ein Drittel der befragten Betriebe aktualisiert die Inhalte dieser Webseite täglich oder wöchentlich, alle anderen seltener. Was bereits häufig genutzt wird, sind Fahrzeugportale: Für den Vertrieb werden von zwei Dritteln Gebrauchtwagenportale genutzt, Neuwagenportale nutzt ein Drittel.
Bei Social Media ist Facebook mit 65 Prozent am weitesten verbreitet, Instagram nutzen 26 Prozent. Aber immer noch ein Drittel nutzt Social Media in der Kundenkommunikation überhaupt nicht.
Betreut werden Online-Auftritt und digitales Marketing bei 39 Prozent von einem Mitarbeiter nebenbei, bei 29 Prozent übernimmt dies ein fester Mitarbeiter und bei 26 Prozent ein externer Dienstleister. Beim Rest ist die Zuständigkeit nicht geregelt.
Intensiver Austausch beim CarCamp
Digitalisierung war daher auch ein heiß diskutiertes Thema beim achten CarCamp, der Ad-hoc-Mitmachkonferenz der Autobranche in Mannheim. Die weitere Agenda wurde vor Ort spontan entwickelt, jeder kann eigene Vorschläge einbringen.
Die Teilnehmer boten Sessions an, u. a. zu den Themen datengetriebene Geschäftsmodelle, Digitalisierung im Serviceprozess, Ökosystem E-Mobilität im Handel aufbauen, Mitarbeiter finden und halten sowie zur Frage: Kann es ein Elektroauto für 10.000 Euro geben?
Beim CarCamp kommen immer wieder besonders die intensiven Gespräche in kleinen Gruppen und die interdisziplinäre Zusammensetzung der Beteiligten gut an. Rund ein Drittel der Teilnehmer war in diesem Jahr zum ersten Mal dabei.
Die Präsentationen vom CarCamp finden Sie in der CarCamp-Community.